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Behörden geben Entwarnung
AKW-Zwischenfall in der Ukraine
publiziert: Mittwoch, 3. Dez 2014 / 12:07 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 3. Dez 2014 / 17:11 Uhr
Kiew - Nach einer Panne im grössten Atomkraftwerk der Ukraine hat sich Kiew am Mittwoch um Beschwichtigung bemüht. Im dritten Block des Kraftwerks Saporoschje im Südosten kam es offenbar schon am Freitag zu einem Kurzschluss im Stromverteilungssystem.
Der Reaktor sei von dem Defekt "in keiner Weise" betroffen, sagte Energieminister Wladimir Demtschischin vor Reportern. Es bestehe "keine Gefahr". Ministerpräsident Arseni Jazenjuk hatte zunächst von einem "Unfall" gesprochen und Demtschischin mit Nachdruck aufgefordert, Aufklärung über die Störung zu geben.
Nach einer Überprüfung des Systems werde der Atommeiler bis Freitag wieder seine volle Leistung bringen, kündigte Demtschischin an. Nach Angaben des Kraftwerksbetreibers wurde der Reaktor vom Netz genommen, eine erhöhte Strahlung sei nicht gemessen worden.
Offenbar Brand nach Kurzschluss
Diese Angaben wurden indirekt von der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) in Wien bestätigt. Es gebe keine Hinweise auf einen Atomunfall, hiess es. Ähnlich äusserte sich auch die deutsche Regierung.
Neben dem Kurzschluss sei es auch zu einem Brand gekommen, sagte ein Atomexperte von Greenpeace dem deutschen Nachrichtensender n-tv. Er gehe aber "nicht davon aus, dass dieser Unfall jetzt eskalieren wird". Die lebenswichtigen Funktionen der Anlage seien weiter in Takt.
Wegen des "relativ harmlosen Zwischenfalls", wie es Demtschischin ausdrückte, kam es in der Region zu Engpässen bei der Stromversorgung. Schon am Dienstag musste der Strom in der Region teilweise abgestellt werden.
Erinnerung an Super-GAU
Die Meldungen vom Mittwoch hatten zeitweise Sorgen vor einer möglichen neuen Katastrophe wie in Tschernobyl ausgelöst. Der ukrainische Ort war 1986 Schauplatz des grössten Atomunfalls in der Geschichte.
Nach einer Explosion im AKW Tschernobyl wurden weite Teile Europas und der damaligen Sowjetunion verstrahlt. Die Reaktortypen in beiden Kraftwerken sind aber nicht baugleich.
Südöstlich der Hauptstadt Kiew am Ufer des Flusses Dnjepr gelegen, gilt das Atomkraftwerk Saporoschje als das leistungsstärkste in Europa. Die Netto-Gesamtleistung des Kraftwerks beträgt 5718 Megawatt. Der erste seiner sechs Reaktoren ging Ende 1984 ans Netz, der letzte im Oktober 1995.
Experten der Umweltschutzorganisation Greenpeace hatten angesichts der Kämpfe in der Ostukraine im Sommer vor einer Katastrophe gewarnt: denn die aus der Sowjetzeit stammenden Reaktoren seien nur unzureichend gegen panzerbrechende Waffen geschützt. Saporoschje liegt etwa 200 Kilometer vom Kampfgebiet entfernt.
Kontrolle über Kohleregion verloren
Auf vier Standorte verteilt, decken in der Ukraine 15 Kernreaktoren die Hälfte des gesamten Energiebedarfs ab, der Rest kommt von Kohlekraftwerken. Wegen des Konflikts mit prorussischen Separatisten hat Kiew den Zugriff auf weite Teile der Kohleregion Donbass verloren.
Ende November kündigte Russland an, der Ukraine keine Kohle mehr zu liefern. Für den Winter fehlen dem Land rund drei Millionen Tonnen Kohle, schätzen Experten.
Nach einer Überprüfung des Systems werde der Atommeiler bis Freitag wieder seine volle Leistung bringen, kündigte Demtschischin an. Nach Angaben des Kraftwerksbetreibers wurde der Reaktor vom Netz genommen, eine erhöhte Strahlung sei nicht gemessen worden.
Offenbar Brand nach Kurzschluss
Diese Angaben wurden indirekt von der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) in Wien bestätigt. Es gebe keine Hinweise auf einen Atomunfall, hiess es. Ähnlich äusserte sich auch die deutsche Regierung.
Neben dem Kurzschluss sei es auch zu einem Brand gekommen, sagte ein Atomexperte von Greenpeace dem deutschen Nachrichtensender n-tv. Er gehe aber "nicht davon aus, dass dieser Unfall jetzt eskalieren wird". Die lebenswichtigen Funktionen der Anlage seien weiter in Takt.
Wegen des "relativ harmlosen Zwischenfalls", wie es Demtschischin ausdrückte, kam es in der Region zu Engpässen bei der Stromversorgung. Schon am Dienstag musste der Strom in der Region teilweise abgestellt werden.
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Die Meldungen vom Mittwoch hatten zeitweise Sorgen vor einer möglichen neuen Katastrophe wie in Tschernobyl ausgelöst. Der ukrainische Ort war 1986 Schauplatz des grössten Atomunfalls in der Geschichte.
Nach einer Explosion im AKW Tschernobyl wurden weite Teile Europas und der damaligen Sowjetunion verstrahlt. Die Reaktortypen in beiden Kraftwerken sind aber nicht baugleich.
Südöstlich der Hauptstadt Kiew am Ufer des Flusses Dnjepr gelegen, gilt das Atomkraftwerk Saporoschje als das leistungsstärkste in Europa. Die Netto-Gesamtleistung des Kraftwerks beträgt 5718 Megawatt. Der erste seiner sechs Reaktoren ging Ende 1984 ans Netz, der letzte im Oktober 1995.
Experten der Umweltschutzorganisation Greenpeace hatten angesichts der Kämpfe in der Ostukraine im Sommer vor einer Katastrophe gewarnt: denn die aus der Sowjetzeit stammenden Reaktoren seien nur unzureichend gegen panzerbrechende Waffen geschützt. Saporoschje liegt etwa 200 Kilometer vom Kampfgebiet entfernt.
Kontrolle über Kohleregion verloren
Auf vier Standorte verteilt, decken in der Ukraine 15 Kernreaktoren die Hälfte des gesamten Energiebedarfs ab, der Rest kommt von Kohlekraftwerken. Wegen des Konflikts mit prorussischen Separatisten hat Kiew den Zugriff auf weite Teile der Kohleregion Donbass verloren.
Ende November kündigte Russland an, der Ukraine keine Kohle mehr zu liefern. Für den Winter fehlen dem Land rund drei Millionen Tonnen Kohle, schätzen Experten.
(bert/sda)
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