Aufräumen nach dem Hochwasser

publiziert: Donnerstag, 25. Aug 2005 / 22:30 Uhr

Bern - In den Hochwassergebieten der Schweiz hat das grosse Aufräumen begonnen. Gaffer behinderten die Arbeiten. In Seen und Flüssen kämpften die Wehrdienste mit Schwemmholz. In Brienz wurde eine Vermisste tot gefunden.

Bagger schaufeln Abflussschneisen für das Wasser.
Bagger schaufeln Abflussschneisen für das Wasser.
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Die Leiche der seit Dienstag in Brienz BE vermissten Frau lag in einem Schuttkegel in der Nähe ihres vom Glyssibach zerstörten Wohnhauses. Mit der Toten steigt die Opferbilanz des Hochwassers auf fünf.

Zunehmende Probleme bereiteten den Behörden die "Katastrophentouristen": Brienz beklagte, dass sich die Gaffer unnötig in Gefahr begäben. Parkierte Autos behinderten die Räumungsarbeiten. Sie würden "rigoros" und kostenpflichtig abgeschleppt.

Plünderungen

Die Nidwaldner Polizei registrierte mit Befremden erste Versuche von Plünderungen. Unbekannte wollten sich an zum Trocknen aufgestellten Gütern vergreifen. Die Ordnungshüter reagierten mit verstärkten Patrouillen. Notfallls soll die Militärpolizei durchgreifen.

Das schwer getroffenen Brienz im Berner Oberland kam nicht zur Ruhe. Am Abend mussten 400 weitere Personen aus Schwanden und Brienz evakuiert werden. Im Kander- und Diemtigtal stabilisierte sich die Lage. Das Diemtigtal blieb abgeschlossen, aber ein Hilfskonvoi versorgte die Eingeschlossenen mit dem Lebensnotwendigen. In Oey-Diemtigen wurden 60 Häuser zerstört.

Schwere Baumaschinen gegen Schwemmholz

In Bern und Thun stellte das viele Schwemmholz die Verantwortlichen vor grosse Probleme. Es verstopfte Schleusen und Wehre. Schwere Baumaschinen waren im Einsatz. Während der Thunersee-Pegel sank, stieg das Grundwasser und drückte Wasser in weitere Keller.

Im Berner Mattequartier wurde die am Mittwoch angeordnete Zwangsräumung abgeschlossen. Wieder standen Helikopter im Einsatz.

Noch keine Notstrasse

Engelberg blieb nur mit dem Helikopter erreichbar, hatte aber wieder Strom. Eine Notstrasse dürfte sich wegen instabiler Hänge verzögern. Die Menschen im eingeschlossenen Melchtal sind gut versorgt. 1500 Touristen verliessen Engelberg und das Melchtal auf dem Luftweg.

Im Kanton Luzern beruhigte sich die Lage, allerdings befürchtete man Erdrutsche. Eine Beruhigung meldeten auch Zürich, Glarus, Aargau, Graubünden und die Ostschweiz. Im Linthkanal, dem Hauptzufluss zum Zürichsee, sank das Wasser. Der Zürichsee verharrte auf hohem Stand.

Verkehr rollt wieder

Verschiedenerorts wurden Strassen wieder eröffnet: Brünigpassstrasse, der Klausenpass, diverse Strassen im Kanton Graubünden, die Strasse Interlaken-Brienz, die Strecke Muri-Kiesen BE und teilweise die Axenstrasse. In Uri sollte aufs Wochenende die Autobahn A2 wieder offen sein. Auch der Flughafen Bern-Belp funktionierte wieder.

Die SBB nahm die Strecke Ziegelbrücke-Lintthal am Morgen wieder in Betrieb, die Züge auf der Gotthardstrecke verkehrten ab dem Nachmittag auch wieder - allerdings eingeschränkt. Am Freitag sollte zwischen Basel und dem Tessin pro Stunde ein Zug in jede Richtung fahren.

(bert/sda)

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