Klimawandel

BAFU-Teilstudie zeichnet düsteres Bild vom Mittelland im Jahr 2060

publiziert: Montag, 16. Dez 2013 / 14:55 Uhr / aktualisiert: Montag, 16. Dez 2013 / 15:13 Uhr
Werden bis 2060 keine Massnahmen ergriffen, muss laut Studie mit häufigeren und intensiveren Hitzewellen, wie jene von 2003, gerechnet werden. (Symbolbild)
Werden bis 2060 keine Massnahmen ergriffen, muss laut Studie mit häufigeren und intensiveren Hitzewellen, wie jene von 2003, gerechnet werden. (Symbolbild)

Bern - Das Bundesamt für Umwelt hat Studien in Auftrag gegeben, welche die Auswirkungen des Klimawandels auf Schweizer Grossräume aufzeigen soll. Die Teilstudie zeichnet an Hand des Kantons Aargau ein düsteres Bild vom möglichen Zustand des Mittellandes im Jahre 2060.

6 Meldungen im Zusammenhang
Werden bis 2060 keine Massnahmen ergriffen, muss laut Studie mit häufigeren und intensiveren Hitzewellen, wie jene von 2003, gerechnet werden. Dies führe zu gesundheitlichen Belastungen der Bevölkerung und ziehe gegenüber 2010 zusätzliche Gesundheitskosten in Höhe von 100 bis 300 Millionen Franken mit sich.

Ein weiteres Schreckensszenarium zeichnen die Autoren auch für die Natur. Die Auswirkungen auf die Biodiversität auf Grund der Veränderung der Ökosysteme seien ähnlich problematisch einzustufen wie diejenigen auf die Gesundheit.

Die generell höheren Temperaturen, so errechneten die Autoren der Studie, führen in der Aargauer Landwirtschaft zwar zu einer Ertragssteigerung von 25 Millionen Franken. Auf der anderen Seite müsste wegen zu wenig verfügbarem Wasser mit einer Verminderung der Erträge von 40 Millionen Franken gerechnet werden.

Weniger Heizkosten

Höhere Durchschnittstemperaturen haben laut der Studie auch positive Effekte. Die aargauische Bevölkerung könnte aufgrund der milderen Wintertemperaturen im Jahr 2060 von geringeren Heizkosten profitieren. Die Einsparung betrage 80 bis 180 Millionen Franken.

Alle diese Zahlen basieren auf der Annahme, dass die Jahresmitteltemperatur im Mittelland um 3,1 Grad ansteigt. In einem zweiten Szenarium gingen die Autoren der Studie von einem Anstieg von 1,4 Grad aus.

Nur die Vorboten

Die dargestellten Auswirkungen müssten als Vorboten einer noch gravierenderen Entwicklung in den folgenden Jahrzehnten interpretiert werden, wird in der Studie gewarnt. Es müsse beispielsweise davon ausgegangen werden, dass infolge verringerter Niederschläge während der Vegetationsperiode Ackerbau ohne Bewässerung nicht mehr möglich wird.

In den Wäldern würden grossflächige Schäden entstehen. Die Pegel von Fliessgewässern würden wegen abgeschmolzener Gletscher stark zurückgehen.

Für jeden der sechs Grossräume Mittelland, Alpen, Voralpen, Jura, Südschweiz und grosse Agglomerationen wurde ein repräsentativer Kanton bestimmt, der im Detail analysiert wird. Mit den Arbeiten begonnen wurde auch in den Kantonen Uri, Genf und Basel-Stadt.

Das Zusammenfügen der sechs Fallstudien soll ein Bild für die gesamte Schweiz liefern. Der Bundesrat will gemäss Angaben des Bundesamts für Umwelt vom Montag voraussichtlich Anfang 2014 über einen Aktionsplan entscheiden.

 

(tafi/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese wetter.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Klagenfurt - Die von vielen Bauern ... mehr lesen
Die Intensivierung von Land- und Forstwirtschaft hat direkte klimatische Folgen.
Der Klimawandel bereitet immer grössere Sorgen.
Genf - Die Erde wird wärmer - und immer deutlicher zeigen sich die Folgen. Wetterextreme wie Dürren, Stürme und Überschwemmungen prägten auch das vergangene Jahr. In Australien war es noch nie ... mehr lesen
Bern - Wegen der Klimaerwärmung ... mehr lesen
Schweizer Bauern müssen ihre Kulturen wegen der Klimaerwärmung vemehrt bewässern. (Symbolbild)
Die Gletscher schmelzen nach und nach.
Adventskalender Gerne hätten wir euch in dieser ... mehr lesen
Neue Modellrechnungen deuten darauf hin, dass die Klimaerwärmung auch nach einem kompletten Stopp des ... mehr lesen
Die Klimaerwärmung setzt sich fort.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Der Schweiz droht insgesamt kein Wassermangel.
Die Schweiz wird zwar auch in Zukunft insgesamt genügend Wasser haben, doch Trends wie Klimawandel und Konsum fordern ein Umdenken. Die Lage der Nation beim Wasser beleuchten Berner ... mehr lesen
Esteban Toledo, Doktorand an der Königlichen Technischen Hochschule (KTH), arbeitet mit dem Prototyp der entkoppelten Wasserspaltung.
Esteban Toledo, Doktorand an der Königlichen Technischen ...
Forscher haben ein neues Konzept zur effizienteren Gewinnung von Wasserstoffenergie vorgestellt, bei dem Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten wird, ohne das gefährliche Risiko einer Vermischung der beiden Gase. mehr lesen 
Publinews Wetterfühligkeit betrifft weltweit viele Menschen und beschreibt die Sensibilität gegenüber Wetterveränderungen sowie ihren Einfluss auf das körperliche und geistige Wohlbefinden. Trotz einiger Skeptiker belegen zahlreiche wissenschaftliche Beweise ihre Realität und unterschätzte Bedeutung. mehr lesen  
Bern - Die Anzahl der Unternehmen, die Holz und Holzprodukte ordnungsgemäss kennzeichnen, ist im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen. Dies ergibt sich aus dem Rückblick auf die Kontrollen ... mehr lesen
Die Verordnung über die Deklaration von Holzprodukten sieht vor, dass Holzart und Herkunft beim Verkauf an Konsumentinnen angegeben werden müssen.
ID Genève x CompPair Circular C.
ID Genève ist eine Schweizer Uhrenmarke, die sich auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft spezialisiert hat. Für ihr innovatives Konzept und Design hat die im Dezember 2020 ... mehr lesen  
Wir ermöglichen Werbekunden die Präsentation ihrer Inhalte (Unternehmens- oder Produkteinformationen) im Look & Feel von wetter.ch. Meldungen sind je nach Rubrikenzugehörigkeit speziell gekennzeichnet. Für deren Inhalt ist ausschliesslich der jeweilige Auftraggeber verantwortlich.

NEWS BUCHEN
Wenn auch Sie Ihre aktuellen Neuigkeiten zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zielgruppen- gerecht publizieren möchten, wenden Sie sich bitte an unser Verkaufsteam.

WERBUNG BUCHEN Gerne beraten wir Sie kompetent und individuell auch zu weiteren vielfältigen Werbemöglichkeiten in unserem Netzwerk.
Chris Sigrist
Chris Sigrist, sigrist@wetter.ch
Mobile +41 (0)78 690 69 00
Skype chris_vadian_net
 
News
         
Übernachtung im Iglu-Dorf Zermatt: Schlafen wie die Eiskönigin und der Eiskönig.
Publinews Einzigartige Übernachtungserlebnisse  Themenhotels bieten eine einzigartige Möglichkeit für Reisende, eine unvergessliche Erfahrung zu machen, die über die ... mehr lesen
Für einen europäischen Roadtrip gibt es einen Reiseplan, der perfekt zu den Wettervorlieben passt.
Publinews Sich auf einen europäischen Roadtrip zu begeben, bietet ein Kaleidoskop an Erfahrungen, Landschaften und ... mehr lesen
begehrt. umsorgt. gemartert. Körper im Mittelalter: Das Plakat der Ausstellung.
Publinews Noch bis zum 14.07. im Landesmuseum Zürich  Der menschliche Körper war im Mittelalter ein Ort voller Widersprüche: Er wurde verehrt, unterdrückt, gepflegt und bestraft. Die neue ... mehr lesen
Das mögen die Schweizer und Touristen am liebsten, die bei Tripadvisor bewerten.
Publinews Auswertungen des Bewertungsportals TripAdvisor haben ergeben, dass in der Schweiz äthiopische Restaurants am höchsten ... mehr lesen
Florale Interpretation von Heidi Huber, Frauenfeld, zum Werk von Ugo Rondinone (*1964), viertermaineunzehnhundertzweiundneunzig, 1992.
Galerien Florale Interpretationen von Werken aus der Sammlung 5.3. - 10.3.2024  Seit der ersten Ausstellung Blumen für die Kunst im März 2014 sind bereits zehn Jahre vergangen. Zehn Jahre, in denen der Frühling in Aarau ... mehr lesen
Jeff Wall, Milk, 1984, Grossbilddia in Leuchtkasten, 187 x 229 cm.
Publinews Noch bis zum 21.04.2024  Zu Beginn des neuen Jahres präsentiert die Fondation Beyeler Werke des kanadischen Künstlers Jeff Wall (*1946) in einer umfangreichen Einzelausstellung. ... mehr lesen
Viele Europäer zieht es im Winter nach Sudostasien.
Publinews Während es in der Schweiz noch bis zum Mai relativ kühl bleiben kann, beginnt in Südostasien zum Anfang eines jeden Jahres die beste Urlaubszeit. Die ... mehr lesen
Dampfen um die ganze Welt.
Publinews Vaping, das elektronische Rauchen von E-Zigaretten, erfreut sich einer steigenden Beliebtheit. Das Dampfen ist eine interessante Alternativ zur ... mehr lesen
Spello ist eine mittelalterliche Stadt in Umbrien.
Publinews Italien ist bekannt für seine malerischen Städte, reiche Geschichte und atemberaubende Landschaften. Eine dieser bezaubernden Städte ist Spello, die in der ... mehr lesen
Warum nicht in Deutschland auf die Skipiste?
Publinews Die Schweiz hat zwar viele hervorragende Skigebiete zu bieten, doch die Preise für Hotels und Verpflegung sind zur Hochsaison entsprechend teuer. Beim Nachbarn in ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF