WWF schlägt Alarm

Bestandsdichte vieler Meerestiere etwa halbiert

publiziert: Mittwoch, 16. Sep 2015 / 17:39 Uhr
Auch Schildkröten sind vom Aussterben bedroht.
Auch Schildkröten sind vom Aussterben bedroht.

Berlin - Makrele, Thunfisch oder Schildkröten: Die biologische Vielfalt in den Weltmeeren nimmt nach jüngsten Zahlen der Umweltstiftung WWF dramatisch ab. Schuld ist demnach der Mensch.

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Fische sind ebenso bedroht wie Seevögel und Schildkröten: Die Umweltstiftung WWF schlägt angesichts eines zunehmenden Rückgangs der Meerestiere Alarm. Die Populationsgrössen ausgewählter Meeressäuger, Seevögel, Reptilien und Fische haben sich innerhalb von 40 Jahren im Schnitt halbiert, heisst es in dem aktuellen Meeresbericht «Living Blue Planet Report» der Organisation.

Die von Makrelen oder Thunfischen seien sogar um 74 Prozent eingebrochen. Zudem gilt laut WWF jede vierte Hai- und Rochenart als vom Ausstreben bedroht.

«Wir haben den Bogen extrem gespannt», erklärte WWF-Fischerei-Expertin Karoline Schacht am Mittwoch in Berlin. «Unsere Meere brauchen dringend Erholung, um nicht vor unseren Augen zu kollabieren.» Der Report basiert auf 5829 untersuchten marinen Populationen von 1234 Meerestierarten.

Raubbau durch den Menschen

Hauptursache ist demnach der Raubbau durch den Menschen. «Überfischung beeinträchtigt nicht nur die Balance des Lebens in den Meeren, sondern auch in Küstengemeinden, wo soziale und wirtschaftliche Strukturen direkt vom Fisch abhängen», warnte Schacht. Mit einem jährlichen Handelsvolumen von 144 Milliarden Dollar sei Fisch eines der am intensivsten gehandelten Güter.

«Der Ozean als dynamisches System mit unzähligen Verflechtungen hat in der Regel ein gutes Erholungspotenzial», sagte Schacht. Die Naturschützer fordern dazu neben mehr Klimaschutz auch eine nachhaltige Fischerei und Meeresschutzgebiete.

Zumindest die Fischbestände in den Gewässern Nordeuropas werden nach einem Bericht der EU-Kommission schonender bewirtschaftet als noch vor einigen Jahren: Rund die Hälfte aller bewerteten Bestände im Nordost-Atlantik, der Nordsee und der Ostsee wurden im vergangenen Jahr demnach in einem langfristig verträglichen Ausmass befischt. 2009 war das nur bei 14 Prozent der Fall.

Ein düsteres Bild zeigt sich der Behörde zufolge hingegen im Mittelmeer: 93 Prozent der ausgewerteten Bestände sind überfischt, im Schwarzen Meer sind es 86 Prozent.

Fischbestände können sich erholen

Viele Fischbestände erholen sich Experten zufolge von einer Überfischung allerdings besser als erwartet - sofern sie nicht zu lange dauert. Zu diesem Ergebnis kam vor einigen Jahren ein Team um Philipp Neubauer von der Rutgers Universität (US-Staat New Jersey).

In der Fachzeitschrift «Science» berichteten die Forscher, dass die Mehrheit der 153 untersuchten Fischarten und wirbellosen Tiere eine moderate Überfischung verkrafte - und sich innerhalb von zehn Jahren davon erholen könne. Voraussetzung sei aber, dass der Bestand noch nicht komplett zusammengebrochen sei und der Druck durch die Fischerei schnell gesenkt werde.

(bg/sda)

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