Luftbrücke nach Somalia geht weiter

Die Hungerkatastrophe droht sich auszuweiten

publiziert: Freitag, 29. Jul 2011 / 13:49 Uhr / aktualisiert: Freitag, 29. Jul 2011 / 20:21 Uhr
Unterernährtes Kind in einer Notfallstation in Mogadischu. (16. Juli 2011)
Unterernährtes Kind in einer Notfallstation in Mogadischu. (16. Juli 2011)

Addis Abeba/Mogadischu - Die Rettungsaktionen für die hungernden Menschen in Somalia gehen trotz der immer prekärer werdenden Sicherheitslage weiter: Am Freitag setzten die Vereinten Nationen ihre Luftbrücke nach Somalia fort und flogen mit zwei Maschinen in die Hauptstadt Mogadischu und nach Gedo im Westen des Landes.

4 Meldungen im Zusammenhang
Die Aktion soll in den nächsten Tagen weitergehen. Insgesamt will das UNO-Welternährungsprogramm (WFP) über 100 Tonnen Hilfsgüter in die Region fliegen. Mit den angereicherten Nahrungsmitteln sollen Zehntausende Menschen versorgt werden. UNO-Schätzungen zufolge brauchen am Horn von Afrika 11,5 Millionen Menschen Nahrungshilfe. Vor allem Kinder leiden unter der schlimmsten Dürre seit 60 Jahren.

Kämpfe in Mogadischu

Gleichzeitig steigt die Angst um die Sicherheit von Zivilisten und Flüchtlingen. In Mogadischu waren am Donnerstag Kämpfe zwischen Friedenstruppen der Afrikanischen Union (AU) und der radikalen Al-Schabab-Miliz entbrannt.

Dies habe das Risiko für Zivilisten in der Hauptstadt sowie auch für die schätzungsweise 100'000 Binnenflüchtlinge, die in den vergangenen Monaten in Mogadischu Zuflucht gesucht haben, erheblich erhöht, teilte das UNO-Flüchtlingskommissariat UNHCR mit.

Ziel der AU-Aktion sei es gewesen, die Flüchtlingscamps in Mogadischu vor Angriffen der Rebellen zu schützen, berichtete der britische Sender BBC. «Die Al-Schabab hat angekündigt, die Lager angreifen zu wollen, wenn die Menschen nicht in ihre Heimatregionen zurückkehren. Unsere Aktion war dazu bestimmt, dies zu verhindern», sagte ein AU-Sprecher.

Die Miliz verbietet westlichen Hilfsorganisationen seit Jahren, in den von ihr kontrollierten Gebieten vor allem im Süden des Landes zu arbeiten. Südsomalia ist aber besonders stark von der Hungersnot betroffen, weshalb Hunderttausende Menschen in andere Landesteile oder in die Nachbarländer flüchten.

Calmy-Rey reist in Flüchtlingslager

Bis zu 1500 Somalier strömten täglich in das grösste Flüchtlingslager im kenianischen Dadaab, sagte Christopher Tidey vom Kinderhilfswerk UNICEF. Das ursprünglich für 90'000 Menschen gebaute Lager beherberge mittlerweile über 400'000 Menschen, hiess es.

Kommende Woche will sich Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey ein Bild der Katastrophe vor Ort machen. Sie werde sich vom 2. bis am 4. August in Kenia aufhalten und dabei in Dadaab auch ein Flüchtlingslager besuchen, teilte das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Freitag mit.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese wetter.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Mehr als zwölf Millionen Menschen in Somalia, Kenia, Äthiopien und Dschibuti brauchen dringend Hilfe.
New York - Die Situation in den ... mehr lesen
Mogadischu - Nur einen Tag nach dem Start der Luftbrücke der UNO für Hungernde in Somalia sind bei Kämpfen in der Hauptstadt Mogadischu mindestens 6 Menschen getötet worden. 19 Personen seien verletzt worden, teilte ein Behördensprecher mit. mehr lesen 
Brüssel - Die UNO hat am Mittwochnachmittag ihre Luftbrücke zur Lieferung von ... mehr lesen 6
Tödlicher Hunger: Die humanitäre Krise bedroht rund 3,7 Millionen Menschen.
Rot markierte Häuser sind zerstört, grüne intakt.
Rot markierte Häuser sind zerstört, grüne intakt.
Steht unser Haus noch? Diese Frage stellen sich Menschen auf der ganzen Welt, die Opfer von Waldbränden wurden. Dies festzustellen war nicht einfach, doch nun können - sobald sich der Rauch für Luftaufnahmen verzogen hat, Gebäudeschäden innerhalb Minuten erkannt werden. mehr lesen 
Fotografie Vom 26. August bis 3. Oktober 2021 zeigt das IPFO Haus der Fotografie in Olten die Gewinner des World Press Photo ... mehr lesen  
Chris Donovans Beitrag zur «World Press Photo Story of the Year».
Während im Süden aufgeräumt wird trifft es die nächste Region  Schwäbisch Gmünd - Gewitter mit Starkregen haben in Deutschland nach den verheerenden Unwettern im Süden nun auch Nordrhein-Westfalen getroffen. Laub ... mehr lesen  
Wir ermöglichen Werbekunden die Präsentation ihrer Inhalte (Unternehmens- oder Produkteinformationen) im Look & Feel von wetter.ch. Meldungen sind je nach Rubrikenzugehörigkeit speziell gekennzeichnet. Für deren Inhalt ist ausschliesslich der jeweilige Auftraggeber verantwortlich.

NEWS BUCHEN
Wenn auch Sie Ihre aktuellen Neuigkeiten zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zielgruppen- gerecht publizieren möchten, wenden Sie sich bitte an unser Verkaufsteam.

WERBUNG BUCHEN Gerne beraten wir Sie kompetent und individuell auch zu weiteren vielfältigen Werbemöglichkeiten in unserem Netzwerk.
Chris Sigrist
Chris Sigrist, sigrist@wetter.ch
Mobile +41 (0)78 690 69 00
Skype chris_vadian_net
 
News
         
begehrt. umsorgt. gemartert. Körper im Mittelalter: Das Plakat der Ausstellung.
Publinews Noch bis zum 14.07. im Landesmuseum Zürich  Der menschliche Körper war im Mittelalter ein Ort voller Widersprüche: Er wurde verehrt, unterdrückt, gepflegt und bestraft. Die neue ... mehr lesen
Das mögen die Schweizer und Touristen am liebsten, die bei Tripadvisor bewerten.
Publinews Auswertungen des Bewertungsportals TripAdvisor haben ergeben, dass in der Schweiz äthiopische Restaurants am höchsten ... mehr lesen
Florale Interpretation von Heidi Huber, Frauenfeld, zum Werk von Ugo Rondinone (*1964), viertermaineunzehnhundertzweiundneunzig, 1992.
Galerien Florale Interpretationen von Werken aus der Sammlung 5.3. - 10.3.2024  Seit der ersten Ausstellung Blumen für die Kunst im März 2014 sind bereits zehn Jahre vergangen. Zehn Jahre, in denen der Frühling in Aarau ... mehr lesen
Jeff Wall, Milk, 1984, Grossbilddia in Leuchtkasten, 187 x 229 cm.
Publinews Noch bis zum 21.04.2024  Zu Beginn des neuen Jahres präsentiert die Fondation Beyeler Werke des kanadischen Künstlers Jeff Wall (*1946) in einer umfangreichen Einzelausstellung. ... mehr lesen
Viele Europäer zieht es im Winter nach Sudostasien.
Publinews Während es in der Schweiz noch bis zum Mai relativ kühl bleiben kann, beginnt in Südostasien zum Anfang eines jeden Jahres die beste Urlaubszeit. Die ... mehr lesen
Dampfen um die ganze Welt.
Publinews Vaping, das elektronische Rauchen von E-Zigaretten, erfreut sich einer steigenden Beliebtheit. Das Dampfen ist eine interessante Alternativ zur ... mehr lesen
Spello ist eine mittelalterliche Stadt in Umbrien.
Publinews Italien ist bekannt für seine malerischen Städte, reiche Geschichte und atemberaubende Landschaften. Eine dieser bezaubernden Städte ist Spello, die in der ... mehr lesen
Warum nicht in Deutschland auf die Skipiste?
Publinews Die Schweiz hat zwar viele hervorragende Skigebiete zu bieten, doch die Preise für Hotels und Verpflegung sind zur Hochsaison entsprechend teuer. Beim Nachbarn in ... mehr lesen
Kontinent am Ende der Welt: Australien.
Publinews Australien hat schon vor vielen Jahren den USA den Rang als beliebtestes Auswandererland weltweit streitig gemacht. mehr lesen
Lissabon ist eine beliebtesten Urlaubsadressen für Touristen aus ganz Europa.
Publinews Europa hat zahlreiche schöne Urlaubsorte, die im Sommer mit besonders viel Sonne locken. So gehören Spanien, Italien und Griechenland schon seit Jahren zu ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF