Dramatische Hochwasserlage in Osteuropa

publiziert: Dienstag, 18. Apr 2006 / 23:05 Uhr

Sofia/Bukarest/Belgrad - Im östlich gelegenen Lom stieg das Wasser seit Montag um 13 Zentimeter auf 9,63 Meter und erreichte damit den höchsten Stand seit 25 Jahren.

Im westlichen Donauabschnitt sank der Pegel leicht, er war aber immer noch doppelt so hoch wie normal. (Archivbild)
Im westlichen Donauabschnitt sank der Pegel leicht, er war aber immer noch doppelt so hoch wie normal. (Archivbild)
4 Meldungen im Zusammenhang
In den Hochwassergebieten Osteuropas entlang der Donau und ihrer Nebenflüsse bleibt die Lage kritisch. Besonders stark betroffen ist Südrumänien.

Dort verloren die Menschen den Kampf um den Deich Bistret am späten Abend. Die Evakuierung von tiefer gelegenen Teilen des Dorfes Bistret habe begonnen, meldete der Sender Realitatea TV. Notfalls würden Zwangsevakuierungen vorgenommen. Insgesamt sieben Dörfer und 10 000 Menschen sind von den Wassermassen bedroht.

Die Breschen im aufgeweichten Deichkörper waren im Laufe des Tages immer grösser geworden. Am Abend sprudelte das Wasser aus mehreren undichten Stellen. Vergebens hatten rund 500 Soldaten und Freiwillige versucht, sie mit Planen und Sandsäcken abzudichten.

400 Mio. Kubikmeter Donauwasser angestaut

Die Behörden hatten sich bereits am Morgen auf die Evakuierung eingestellt. Rund 400 Millionen Kubikmeter Donauwasser sind hinter dem Deich Bistret angestaut. Am Vortag hatten bereits rund 4000 Menschen ihre Häuser in den Nachbardörfern Rast und Negoi aufgeben müssen.

Im westlichen Donauabschnitt sanken die Durchflussmengen der Donau leicht, sie waren aber immer noch doppelt so hoch wie normalerweise im April. Weitere kontrollierte Deichbrüche am östlichen Borcea-Arm sowie oberhalb von Tulcea wurden vorbereitet, um die Fluten in unbewohnte Gebiete abzuleiten.

Vorbereitungen

In Bulgarien wurden in allen Donau-Städten die Schutzdeiche befestigt, wie Medien berichteten. In der Stadt Widin im Westen des Landes stieg die Donau seit Montag um zwei Zentimeter auf einen Rekordwert von 9,71 Meter. Ein Zeltlager mit Plätzen für bis zu 4000 Menschen wurde bereit gestellt.

Staatspräsident Georgi Parwanow lobte bei einem Besuch vor Ort die Zusammenarbeit mit den serbischen Behörden. Dabei gehe es insbesondere um den Austausch von Informationen über die Wassermengen, die aus einem Wasserkraftwerk flussaufwärts abgelassen werden.

Misstrauensvotum wegen Hochwasser

Im Parlament in Sofia wurde ein Misstrauensvotum der Opposition diskutiert. Die 50 Antragsteller werfen der Mitte-Links-Regierung vor, während der Hochwasser im vergangenen und in diesem Jahr die Lage nicht in den Griff bekommen zu haben. Das Misstrauensvotum dürfte wegen der stabilen Regierungsmehrheit scheitern.

Weiter angespannt war die Lage auch in Ungarn an der Theiss. In Serbien sank der Wasserstand der Donau innert 24 Stunden zwar um mehrere Zentimeter, doch Entwarnung mochten die Behörden noch nicht geben.

(fest/sda)

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