Erneut 38 Kälte-Tote in der Ukraine
Kältewelle lässt Gasstreit aufleben
publiziert: Freitag, 3. Feb 2012 / 14:35 Uhr

Vilnius - Die Kältewelle bringt eine Neuauflage des Gasstreits zwischen Russland und der Ukraine. Nach Beschwerden europäischer Energieunternehmen über geringere Gaslieferungen aus Russland schoben beide Länder sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe.

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Der ukrainische Energieminister Juri Boiko sagte am Freitag in Kiew, der russische Staatskonzern Gazprom liefere jeden Tag 75 Millionen Kubikmeter weniger Gas als vereinbart.

Gazprom dagegen hatte am Vortag Lieferkürzungen dementiert. Wegen der extremen Kälte pumpe man sogar mehr Gas als sonst in die Pipelines, so das Unternehmen. Dennoch klagten Abnehmer in mehreren europäischen Ländern über Reduktionen von bis zu 30 Prozent.

Gazprom beschuldigte die Ukraine indirekt, illegal Gas aus Transitleitungen abzuzapfen. Kiew hingegen beteuert, alle Verträge zu erfüllen.

Der ukrainische Regierungschef Nikolai Asarow räumte aber ein, das Land habe allein an den vergangenen drei Tagen wegen der eisigen Kälte etwa eine Milliarde Kubikmeter Gas verfeuert. Diese Menge würde sonst zwei Wochen reichen, sagte Asarow.

Mindestens 38 Tote in einer Nacht

In der Ukraine sind in einer einzigen Nacht mindestens 38 Menschen der Eiseskälte mit Temperaturen bis minus 32 Grad zum Opfer gefallen. Damit stieg die Zahl der Kältetoten in der Ukraine seit vergangenem Wochenende nach offiziellen Angaben auf 101.

Mehr als 1200 Menschen werden wegen Erfrierungen in Spitälern behandelt, wie das Zivilschutzministerium am Freitag in Kiew mitteilte. Beobachter vermuten, dass es tatsächlich noch weit mehr Opfer gibt.

Die Regierung des flächenmässig zweitgrössten Landes Europas erhöhte die Zahl der Wärmestuben, in denen Frierende mit heissen Getränken und Essen versorgt werden, deutlich auf fast 3000. Die meisten Opfer sind Obdachlose. Von den insgesamt 101 Kälte-Toten waren 64 in den Strassen gefunden worden.

Schweiz nicht betroffen

In der Schweiz sind keine Lieferengpässe zu erwarten, wie Daniel Bächtold, Mediensprecher des Verbands der Schweizerischen Gasindustrie (VSG) gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte. Die Erdgasimporte stammten nur zu knapp einem Viertel aus Russland. Dieses Gas wird laut Bächtold aus den umliegenden Ländern bezogen, direkte Lieferverträge mit Moskau bestehen keine.

In der Schweiz werden etwa 30 Prozent der Heizenergie durch Erdgas gedeckt. Damit sei das Land deutlich weniger vom Gas als Energieträger abhängig als andere Staaten, sagte Bächtold. Er erwartet deshalb vorerst keine Versorgungsprobleme, obschon die Schweiz im Unterschied zu den Nachbarländern über keine grossen Speicherkapazitäten verfügt.

(bert/sda)

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