Fischer fürchten um Existenz

Sauberer Bodensee - Weniger Fische in den Fangnetzen

publiziert: Mittwoch, 30. Jan 2002 / 13:56 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 30. Jan 2002 / 14:23 Uhr

Langenargen - Weil das Bodenseewasser heute so sauber ist, wie zuletzt Anfang des 20. Jahrhunderts, werden im See immer weniger Fische gefangen. Vor allem auf der deutschen Seeseite finden manche Fischer, der See solle nicht noch sauberer werden.

Noch in den Neunzigerjahren hatten die Fischer im Schnitt 800 Tonnen Felchen pro Jahr in ihren Netzen, 2000 waren es nur noch 680 Tonnen. Einer der Gründe dafür ist der sinkende Phosphatgehalt des Sees auf jetzt etwa 13 Mikrogramm je Liter.

Solche Werte hatte es zuletzt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gegeben, als der Bodensee sich fast noch selbst überlassen war. Von den Fünfizierjahren an musste der See durch die steigende Verwendung von Waschmitteln und Dünger immer mehr Phosphat verkraften: bis zu 87 Mikrogramm im Jahr 1979.

Viel Nährstoffe lassen Fische wachsen

Das Phosphat liess die Algen im See wuchern und die Fische schnell wachsen. Wenn die Algen aber abstarben, sanken sie auf den Seeboden und bildeten dort einen faulenden Schlammteppich, der den Felcheneiern schadete.

Deshalb hätten auch die Fischer nichts dagegen gehabt, dass immer mehr Klärwerke rund um den See dafür sorgten, dass das Wasser wieder nährstoffarm wurde, erklärt Helmut Müller, der Leiter des Instituts für Seenforschung in Langenargen.

Für die Fische bedeutet dies aber weniger Nährstoffe und damit langsameres Wachstum. Waren Felchen früher beim Fang maximal 3 Jahre alt, so sind es heute bis zu 6 Jahren. Auch der Barsch - besser als Chretzer oder Egli bekannt - macht sich rar. Nur noch rund 140 Tonnen fanden sich 2000 in den Netzen. Noch vor 20 Jahren waren es mehr als das Doppelte.

Existenzsorgen der Fischer

So blicken die 150 Berufsfischer am Bodensee sorgenvoll in die Zukunft. Mancher von ihnen fragt inzwischen, ob die Gewässerreinhaltung nicht ein bisschen übertrieben werde. Aber Helmut Müller lässt die These, weniger Phosphat bedeute weniger Fisch, nicht gelten.

Der Wert sei nur "ein Teil eines Puzzles", bei dem viele Faktoren von Klima und Strömung über Schadstoffeintrag bis zur Ufergestaltung zusammenwirkten. Ziel sei es, ein Gleichgewicht für das natürliche Überleben im See herzustellen.

Rainer Berg von Fischereiforschungsinstitut in Langenargen sieht es so: "Für die Fischer ist es hart, über die Runden zu kommen." Sie freuten sich über die gesunden Qualitätsfische aus dem sauberen Wasser, wollten aber nicht die niedrigen Fangerträge wie vor 50 Jahren. Sollte der Phosphatgehalt weiter sinken, seien die Felchenbestände in Gefahr.

(bb/sda)

In der Vergangenheit war es üblich, defekte Geräte zu reparieren, anstatt sie zu ersetzen.
In der Vergangenheit war es üblich, defekte Geräte ...
Publinews In einer Welt, in der die Wegwerfkultur immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist es an der Zeit, ein Umdenken zu fordern. Reparieren statt wegwerfen - diese einfache Idee birgt nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch einen tieferen Wert für unsere Gesellschaft. Indem wir defekte Gegenstände wiederherstellen und wertschätzen, können wir nicht nur Ressourcen sparen, sondern auch ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und handwerkliches Können fördern. mehr lesen  
Import Migration und Artenschutz im Fokus  Das Schweizerische Zollmuseum hat seine Pforten wieder für Besucher geöffnet. In dieser Saison können Gäste zwei ... mehr lesen  
Das Zollmuseum in Cantine di Gandria am Luganersee.
Forscher haben ein neues Konzept zur effizienteren Gewinnung von Wasserstoffenergie vorgestellt, bei dem Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten wird, ohne das gefährliche Risiko einer Vermischung der ... mehr lesen
Esteban Toledo, Doktorand an der Königlichen Technischen Hochschule (KTH), arbeitet mit dem Prototyp der entkoppelten Wasserspaltung.
Wir ermöglichen Werbekunden die Präsentation ihrer Inhalte (Unternehmens- oder Produkteinformationen) im Look & Feel von wetter.ch. Meldungen sind je nach Rubrikenzugehörigkeit speziell gekennzeichnet. Für deren Inhalt ist ausschliesslich der jeweilige Auftraggeber verantwortlich.

NEWS BUCHEN
Wenn auch Sie Ihre aktuellen Neuigkeiten zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zielgruppen- gerecht publizieren möchten, wenden Sie sich bitte an unser Verkaufsteam.

WERBUNG BUCHEN Gerne beraten wir Sie kompetent und individuell auch zu weiteren vielfältigen Werbemöglichkeiten in unserem Netzwerk.
Chris Sigrist
Chris Sigrist, sigrist@wetter.ch
Mobile +41 (0)78 690 69 00
Skype chris_vadian_net
 
News
         
Übernachtung im Iglu-Dorf Zermatt: Schlafen wie die Eiskönigin und der Eiskönig.
Publinews Einzigartige Übernachtungserlebnisse  Themenhotels bieten eine einzigartige Möglichkeit für Reisende, eine unvergessliche Erfahrung zu machen, die über die ... mehr lesen
Für einen europäischen Roadtrip gibt es einen Reiseplan, der perfekt zu den Wettervorlieben passt.
Publinews Sich auf einen europäischen Roadtrip zu begeben, bietet ein Kaleidoskop an Erfahrungen, Landschaften und ... mehr lesen
begehrt. umsorgt. gemartert. Körper im Mittelalter: Das Plakat der Ausstellung.
Publinews Noch bis zum 14.07. im Landesmuseum Zürich  Der menschliche Körper war im Mittelalter ein Ort voller Widersprüche: Er wurde verehrt, unterdrückt, gepflegt und bestraft. Die neue ... mehr lesen
Das mögen die Schweizer und Touristen am liebsten, die bei Tripadvisor bewerten.
Publinews Auswertungen des Bewertungsportals TripAdvisor haben ergeben, dass in der Schweiz äthiopische Restaurants am höchsten ... mehr lesen
Florale Interpretation von Heidi Huber, Frauenfeld, zum Werk von Ugo Rondinone (*1964), viertermaineunzehnhundertzweiundneunzig, 1992.
Galerien Florale Interpretationen von Werken aus der Sammlung 5.3. - 10.3.2024  Seit der ersten Ausstellung Blumen für die Kunst im März 2014 sind bereits zehn Jahre vergangen. Zehn Jahre, in denen der Frühling in Aarau ... mehr lesen
Jeff Wall, Milk, 1984, Grossbilddia in Leuchtkasten, 187 x 229 cm.
Publinews Noch bis zum 21.04.2024  Zu Beginn des neuen Jahres präsentiert die Fondation Beyeler Werke des kanadischen Künstlers Jeff Wall (*1946) in einer umfangreichen Einzelausstellung. ... mehr lesen
Viele Europäer zieht es im Winter nach Sudostasien.
Publinews Während es in der Schweiz noch bis zum Mai relativ kühl bleiben kann, beginnt in Südostasien zum Anfang eines jeden Jahres die beste Urlaubszeit. Die ... mehr lesen
Dampfen um die ganze Welt.
Publinews Vaping, das elektronische Rauchen von E-Zigaretten, erfreut sich einer steigenden Beliebtheit. Das Dampfen ist eine interessante Alternativ zur ... mehr lesen
Spello ist eine mittelalterliche Stadt in Umbrien.
Publinews Italien ist bekannt für seine malerischen Städte, reiche Geschichte und atemberaubende Landschaften. Eine dieser bezaubernden Städte ist Spello, die in der ... mehr lesen
Warum nicht in Deutschland auf die Skipiste?
Publinews Die Schweiz hat zwar viele hervorragende Skigebiete zu bieten, doch die Preise für Hotels und Verpflegung sind zur Hochsaison entsprechend teuer. Beim Nachbarn in ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF