Schweiz keine Vorreiterrolle im Klimaschutz

publiziert: Dienstag, 15. Mai 2007 / 14:02 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 15. Mai 2007 / 15:34 Uhr

Bern - In der Schweiz sind die im Inland direkt verursachten Treibhausgas-Emissionen im internationalen Vergleich tief. Wird aber auch der Austausch von Waren und Dienstleistungen über die Grenzen erfasst, sinkt die Schweiz zum OECD-Durchschnitt ab.

Gase werden häufig beim Erdöltransport freigesetzt.
Gase werden häufig beim Erdöltransport freigesetzt.
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Das zeigt eine Studie des Bundesamtes für Umwelt (BAFU). Deren Grundlage war das Jahr 2004. In jenem Jahr beliefen sich die Treibhausgas-Emissionen im Inland auf 53 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Diese Einheit entspricht der Wirkung aller Treibhausgase, wie das BAFU mitteilte.

Mit 32 Prozent erzeugt der Sektor Energieträger und Strom die meisten indirekten oder «grauen» Treibhausgas-Emissionen. Gase werden etwa bei der Förderung, der Raffinierung und beim Transport von Erdöl freigesetzt. 20 Prozent der grauen Emissionen stammen aus dem Sektor «Bearbeitete Waren», etwa Metalle, Papier und Textilien.

Schweiz im OECD-Mittelfeld

Ein direkter Vergleich der Schweiz mit anderen Industrieländern ist nur beim CO2 möglich. Graue Emissionen mitgerechnet, ist der Ausstoss in der Schweiz ähnlich gross wie das Mittel der OECD-Ländern. Gemäss der Untersuchung liegt die Schweiz etwa gleichauf mit den Niederlanden, Grossbritannien oder Südkorea.

Zwischen 1990 und 2004 sind die von der Schweizer Bevölkerung direkt verursachten Treibhausgas-Emissionen insgesamt stabil geblieben, obwohl die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner gestiegen ist. Werden auch die grauen Emissionen berücksichtigt, lässt sich nach Angaben des BAFU kein Entwicklungstrend ablesen.

Graue Emissionen

Als „graue« Emissionen bezeichnet man den Ausstoss von Schadstoffen, die bei der Herstellung von Produkten und Energieträgern sowie bei der Entsorgung von Produktionsabfällen verursacht werden. Es wird somit der gesamte Lebenszyklus des Produktes betrachtet. Sie werden in den vom Kyoto-Protokoll erfassten Emissionen nicht mitgerechnet, wie Markus Nauser vom BAFU ausführt.

Liegt die Wertschöpfungskette eines in der Schweiz abgesetzten Produktes ganz oder teilweise im Inland, so sind die grauen Emissionen im nationalen Treibhausgas-Inventar ganz bzw. teilweise bereits berücksichtigt.

MP3-Player als «graue Emission»

Bei schweizerischem Transportbeton etwa werden die Rohstoffe zum grossen Teil in der Schweiz abgebaut und der Klinker wird in einem inländischen Zementwerk gebrannt. Die zur Befeuerung eingesetzte Steinkohle wiederum wird im Ausland bereitgestellt und die hierdurch verursachten Emissionen sind im Treibhausgas-Inventar nicht erfasst.

Nimmt man aber ein Produkt wie beispielsweise einen MP3-Player, bei dem die Wertschöpfungskette grösstenteils ausserhalb der Schweiz liegt, deckt das schweizerische Treibhausgasinventar nur einen kleinen Teil der gesamten Emissionen ab, die durch das Produkt verursacht werden, schreibt das BAFU weiter.

(ht/news.ch mit Agenturen)

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