Zerstörungen durch Zyklon «Pam»
Vanuatus Präsident bittet dringend um Hilfe
publiziert: Montag, 16. Mrz 2015 / 16:20 Uhr / aktualisiert: Montag, 16. Mrz 2015 / 16:42 Uhr

Port Vila - Nach den Zerstörungen durch den Zyklon «Pam» im Pazifikstaat Vanuatu hat Präsident Baldwin Lonsdale eindringlich um internationale Hilfe gebeten. Das ganze Ausmass der Verwüstung war weiter unklar.

6 Meldungen im Zusammenhang
Der Zyklon «Pam» hatte Vanuatu in der Nacht zum Samstag getroffen, Sturmböen erreichten Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 320 Stundenkilometern. Auch Nachbarstaaten wie Tuvalu waren betroffen, wo die Hälfte der 10'000 Einwohner Hilfe brauchten, wie die Regierung sagte. Die südlichen Inseln lagen direkt im Auge des Zyklons; es war einer der mächtigsten je gemessenen Zyklone.

Auch zwei Tage danach wirkte Lonsdale sichtlich betroffen. Vanuatu brauche sofort humanitäre Hilfe, sagte er am Montag am Rande einer UNO-Konferenz zur Katastrophenvorsorge im japanischen Sendai. Sein Land benötige aber auch langfristig Unterstützung, um die zerstörte Infrastruktur wieder aufzubauen.

Seine Regierung habe in den vergangenen Jahren viel für die Entwicklung Vanuatus getan, sagte er vor der Rückkehr in seine Heimat. «Dann kam dieser grosse Zyklon und hat alles einfach zerstört.»

Häuser wie weggeblasen

Zuvor hatte der Präsident den Klimawandel für die Katastrophe mitverantwortlich gemacht. Schon seit Jahresbeginn habe es immer wieder ungewöhnlich heftig geregnet, sagte er.

Einwohner in der Hauptstadt Port Vila berichteten, einen derart zerstörerischen Sturm hätten sie noch nicht erlebt. Allein in der Hauptstadt waren demnach 90 Prozent der Häuser beschädigt oder zerstört.

Vanuatu zählt sich ebenso wie die anderen Inselstaaten im Pazifik zu den direkt betroffenen des Klimawandels, sie sind von dem ansteigenden Meeresspiegel als eine Folge der Erderwärmung besonders bedroht.

Lage bleibt unübersichtlich

Während die Menschen in Port Vila begannen, die Trümmer wegzuräumen und auch die ersten Geschäfte wieder öffneten, herrschte über die Lage in den entlegeneren Teilen des Inselstaats am Montag weiter Unklarheit.

Möglicherweise seien weniger Menschen ums Leben gekommen als zunächst befürchtet, sagte der französische Botschafter Alain du Boispéan nach einem ersten Beobachtungsflug über dem Süden des Archipels. Doch seien die Schäden immens: «Alle traditionellen Hütten sind zerstört, ebenso wie die Vegetation. Nur die Häuser aus Beton haben einigermassen standgehalten.»

Hilfsorganisationen sorgten sich insbesondere um die Einwohner der entlegeneren Inseln wie etwa Tanna, Erromango oder Malicolo. Bis Montag hatte noch keine Hilfe die Inseln erreicht, die Kommunikation blieb unterbrochen.

Mehr als 100'000 der 270'000 Einwohner Vanuatus dürften obdachlos sein, schätzte der für Vanuatu zuständige Oxfam-Vertreter Colin Collett van Rooyen. Viele Schulen und Gesundheitszentren seien zerstört oder beschädigt, die Auffangzentren überfüllt, es mangele an sauberem Wasser und Toiletten.

Angst vor Krankheiten

Auch andere Helfer warnten vor den Konsequenzen von Wirbelsturm «Pam». «Angesichts des Regens und der Verwüstung müssen wir mit Malaria und Dengue-Fieber sowie mit allen möglichen Durchfallerkrankungen rechnen», sagte die australische Sanitäterin Charlotte Gillan, die seit Jahren in Port Vila lebt. «Die Leute hier ernähren sich zudem von den Erträgen ihrer Gärten - die aber sind allesamt hin.»

Vanuatus Leiter von Save the Children, Tom Skirrow, sagte, die logistischen Herausforderungen könnten grösser sein als nach dem Monster-Taifun «Haiyan», der im November 2013 auf den Philippinen wütete und bis zu 8000 Menschen in den Tod riss. Die Zahl der Toten sei zwar deutlich niedriger, doch der «Anteil der Betroffenen ist viel grösser».

 

(bert/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese wetter.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Tanna - Fünf Tage nach dem Durchzug von Zyklon «Pam» sind in einigen der verwüsteten Inseln im Pazifikstaat Vanuatu erste Hilfslieferungen eingetroffen. Zahlreiche der 80 ... mehr lesen
Port Vila - Die Nothilfe für den von Zyklon «Pam» verwüsteten Pazifikstaat Vanuatu läuft an. In der Hauptstadt Port Vila landeten am Montag weitere Frachtmaschinen mit ... mehr lesen
Port Vila - Nach der gewaltigen ... mehr lesen
Pams grosses Auge unmittelbar östlich von Vanuatus Inseln. Um das Sturmzentrum wüten Gewitter.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Suva - Mit tödlicher Wucht hat der ... mehr lesen
Rot markierte Häuser sind zerstört, grüne intakt.
Rot markierte Häuser sind zerstört, grüne intakt.
Steht unser Haus noch? Diese Frage stellen sich Menschen auf der ganzen Welt, die Opfer von Waldbränden wurden. Dies festzustellen war nicht einfach, doch nun können - sobald sich der Rauch für Luftaufnahmen verzogen hat, Gebäudeschäden innerhalb Minuten erkannt werden. mehr lesen 
Fotografie Vom 26. August bis 3. Oktober 2021 zeigt das IPFO Haus der Fotografie in Olten die Gewinner des World Press Photo Contest 2021 exklusiv in der ... mehr lesen  
Chris Donovans Beitrag zur «World Press Photo Story of the Year».
Sicherere Netzwerke und schneller Austausch von Informationen in Krisenzeiten.
Sicherer Datenaustausch  In Krisenzeiten ist eine schnelle Lagebeurteilung für kluge Entscheidungen absolut ... mehr lesen  
Während im Süden aufgeräumt wird trifft es die nächste Region  Schwäbisch Gmünd - Gewitter mit Starkregen haben in Deutschland nach den verheerenden Unwettern im Süden nun auch Nordrhein-Westfalen getroffen. Laub ... mehr lesen  
Wir ermöglichen Werbekunden die Präsentation ihrer Inhalte (Unternehmens- oder Produkteinformationen) im Look & Feel von wetter.ch. Meldungen sind je nach Rubrikenzugehörigkeit speziell gekennzeichnet. Für deren Inhalt ist ausschliesslich der jeweilige Auftraggeber verantwortlich.

NEWS BUCHEN
Wenn auch Sie Ihre aktuellen Neuigkeiten zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zielgruppen- gerecht publizieren möchten, wenden Sie sich bitte an unser Verkaufsteam.

WERBUNG BUCHEN Gerne beraten wir Sie kompetent und individuell auch zu weiteren vielfältigen Werbemöglichkeiten in unserem Netzwerk.
Chris Sigrist
Chris Sigrist, sigrist@wetter.ch
Mobile +41 (0)78 690 69 00
Skype chris_vadian_net
 
News
         
begehrt. umsorgt. gemartert. Körper im Mittelalter: Das Plakat der Ausstellung.
Publinews Noch bis zum 14.07. im Landesmuseum Zürich  Der menschliche Körper war im Mittelalter ein Ort voller Widersprüche: Er wurde verehrt, unterdrückt, gepflegt und bestraft. Die neue ... mehr lesen
Das mögen die Schweizer und Touristen am liebsten, die bei Tripadvisor bewerten.
Publinews Auswertungen des Bewertungsportals TripAdvisor haben ergeben, dass in der Schweiz äthiopische Restaurants am höchsten ... mehr lesen
Florale Interpretation von Heidi Huber, Frauenfeld, zum Werk von Ugo Rondinone (*1964), viertermaineunzehnhundertzweiundneunzig, 1992.
Galerien Florale Interpretationen von Werken aus der Sammlung 5.3. - 10.3.2024  Seit der ersten Ausstellung Blumen für die Kunst im März 2014 sind bereits zehn Jahre vergangen. Zehn Jahre, in denen der Frühling in Aarau ... mehr lesen
Jeff Wall, Milk, 1984, Grossbilddia in Leuchtkasten, 187 x 229 cm.
Publinews Noch bis zum 21.04.2024  Zu Beginn des neuen Jahres präsentiert die Fondation Beyeler Werke des kanadischen Künstlers Jeff Wall (*1946) in einer umfangreichen Einzelausstellung. ... mehr lesen
Viele Europäer zieht es im Winter nach Sudostasien.
Publinews Während es in der Schweiz noch bis zum Mai relativ kühl bleiben kann, beginnt in Südostasien zum Anfang eines jeden Jahres die beste Urlaubszeit. Die ... mehr lesen
Dampfen um die ganze Welt.
Publinews Vaping, das elektronische Rauchen von E-Zigaretten, erfreut sich einer steigenden Beliebtheit. Das Dampfen ist eine interessante Alternativ zur ... mehr lesen
Spello ist eine mittelalterliche Stadt in Umbrien.
Publinews Italien ist bekannt für seine malerischen Städte, reiche Geschichte und atemberaubende Landschaften. Eine dieser bezaubernden Städte ist Spello, die in der ... mehr lesen
Warum nicht in Deutschland auf die Skipiste?
Publinews Die Schweiz hat zwar viele hervorragende Skigebiete zu bieten, doch die Preise für Hotels und Verpflegung sind zur Hochsaison entsprechend teuer. Beim Nachbarn in ... mehr lesen
Kontinent am Ende der Welt: Australien.
Publinews Australien hat schon vor vielen Jahren den USA den Rang als beliebtestes Auswandererland weltweit streitig gemacht. mehr lesen
Lissabon ist eine beliebtesten Urlaubsadressen für Touristen aus ganz Europa.
Publinews Europa hat zahlreiche schöne Urlaubsorte, die im Sommer mit besonders viel Sonne locken. So gehören Spanien, Italien und Griechenland schon seit Jahren zu ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF