Lage an US-Ostküste beruhigt sich nach «Nemo»

Wintersturm hinterlässt Berge von Schnee

publiziert: Sonntag, 10. Feb 2013 / 08:18 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 10. Feb 2013 / 19:55 Uhr
Der Wintersturm «Nemo» hat zwar eine dicke Schneedecke über die gesamte Region zwischen Maine und New Jersey gelegt, aber die schlimmsten Vorhersagen sind nicht eingetroffen.
Der Wintersturm «Nemo» hat zwar eine dicke Schneedecke über die gesamte Region zwischen Maine und New Jersey gelegt, aber die schlimmsten Vorhersagen sind nicht eingetroffen.

New York/Washington - Die US-Ostküste hat Schneesturm «Nemo» glimpflicher überstanden als erwartet. Allerdings kostete der Blizzard mindestens zehn Menschen das Leben. Etwa 700'000 Haushalte und Betriebe waren zeitweise ohne Strom - und viele Einwohner bei eisigen Temperaturen auch ohne Heizung.

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Mehr als 6600 Flüge und nahezu alle Zug- und Busverbindungen mussten gestrichen werden. Auf Autobahnen und Strassen ging wegen des wirbelnden Schnees zeitweise nichts mehr. Der Blizzard hatte am Samstag Geschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde erreicht, bevor er dann auf den Atlantik hinauszog.

Dennoch: Die schlimmsten Vorhersagen trafen am Ende nicht ein. Meteorologen hatten im Vorfeld gewarnt, der Sturm könne möglicherweise historische Ausmasse haben, sehr viele Menschenleben kosten und das öffentliche Leben über Tage lahmlegen.

Ausnahmezustand für fünf Staaten

"Nemo" war in der Nacht zum Samstag (Ortszeit) mit heftigen Schneefällen und starken Windböen über den Nordosten der USA hinweggerollt. Innenstädte von Metropolen wie New York und Boston wirkten zeitweise wie verwaist.

Der Schnee türmte sich in einigen Gegenden bis auf fast 90 Zentimeter. US-Präsident Barack Obama rief für Connecticut den Notstand aus, um Hilfsgelder des Bundes freizugeben. In fünf Nordost-Staaten hatten die örtlichen Behörden zudem den Ausnahmezustand ausgerufen, 5000 Nationalgardisten waren alarmiert, tausende Räumtrupps rückten aus.

Sturm und Stromausfälle trafen auch Gebiete, die bereits vor drei Monaten vom Hurrikan "Sandy" teilweise verwüstet worden waren. Damals waren mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Hunderttausende waren wochenlang ohne Strom.

Ländliche Regionen stark getroffen

Metropolen wie Boston und New York kamen glimpflich davon. "Wir haben Glück gehabt", sagte New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg. Sein Amtskollege aus Boston, Thomas Menino, sah das ähnlich.

Schlimmer traf es jedoch ländliche Regionen besonders in Massachusetts und Connecticut, wo Hunderttausende Menschen zeitweise ohne Strom und Heizung waren. Einige Küstenregionen in Massachusetts mussten wegen Überschwemmungen evakuiert werden.

Unter den insgesamt zehn Toten sind auch ein elfjähriger Junge und ein 20-jähriger Mann - sie starben in Boston an Kohlenmonoxidvergiftungen, weil sie sich in Autos wärmen wollten, deren Auspuffe mit Schnee verstopft waren. Bei Autounfällen auf eisglatten Strassen kamen in New Hampshire, Connecticut und New York drei Menschen ums Leben.

In Danbury in Connecticut rutschte ein Mann auf seiner verschneiten Veranda aus und wurde tot gefunden. Im Bundesstaat New York verunglückte ein Mann tödlich bei einem Unfall mit seiner Räummaschine. Zwei weitere Menschen in Connecticut starben ebenfalls beim Schneeräumen und ein Mann wurde tot unter einem Schneehaufen vor seinem Haus gefunden.

Vor allem in den Städten normalisierte sich das Leben relativ rasch. Schon am Samstag zeigte sich vielerorts wieder die Sonne. Die Flughäfen in der Region nahmen am Sonntag wieder langsam ihren Betrieb auf. In Connecticut und Massachusetts wurden die Fahrverbote aufgehoben.

 

(fest/sda)

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