Zerstörung des Regenwalds nimmt wieder drastisch zu

publiziert: Donnerstag, 24. Jan 2008 / 08:36 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 24. Jan 2008 / 09:02 Uhr

Brasilia - Die Zerstörung des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes hat nach einer zweijährigen «Verschnaufpause» in den vergangenen Monaten wieder drastisch zugenommen.

In Brasilien sollen weiter Massnahmen zum Schutz des Urwalds erarbeitet werden.
In Brasilien sollen weiter Massnahmen zum Schutz des Urwalds erarbeitet werden.
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Wie die Regierung in Brasilia bekannt gab, wuchs die monatliche Zerstörungsrate von 234 Quadratkilometern im August 2007 auf 948 Quadratkilometer im vergangenen Dezember.

Die in nur einem Monat vernichtete Fläche der «grünen Lunge der Erde» ist damit grösser als der Kanton Schwyz.

«Nie zuvor hatten wir zu dieser Jahreszeit solch eine grosse Zerstörungsrate festgestellt», staunte Gilberto Camara, Leiter des für die offiziellen Messungen zuständigen «Nationalen Instituts für Weltraumforschungen» (INPE), dessen Satellitenbilder das Ausmass der Zerstörung zeigen.

Massnahmen angekündigt

Von «extrem Besorgnis erregenden Zahlen» sprach der Exekutivsekretär im Umweltministerium, José Capobianco. Allein zwischen August und Dezember 2007 seien 3235 Quadratkilometer Urwald abgeholzt worden. Das sei aber lediglich eine vorläufige Zahl, die sich noch ohne weiteres verdoppeln könne, da man die Satellitenbilder mit Hochauflösung noch genauer analysieren müsse.

Erst vor wenigen Monaten hatte die Regierung von Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva die Abnahme der Regenwaldzerstörung um 50 Prozent zwischen Juli 2005 und Juli 2007 gefeiert. Der Erfolg wurde auf schärfere Kontrollen zurückgeführt.

Umweltministerin Marina Silva, die bis zum 18. Lebensjahr als Gummischneiderin im Urwald arbeitete, versicherte, sie werde mit Lula und Ministern noch im Laufe des Donnerstags weitere Massnahmen zum Schutz des Urwalds erörtern. «Wir werden nicht tatenlos zuschauen», meinte sie.

Seit 1970 verlor der Amazonasurwald bereits knapp 700 000 Quadratkilometer. Das entspricht rund 18 Mal der Fläche der Schweiz. Das grösste Urwaldgebiet der Erde im Tiefland des Amazonas umfasst heute noch rund sechs Millionen Quadratkilometer. Der Wald gilt als einer der artenreichsten Lebensräume der Erde.

(bert/sda)

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