Das verseuchte Wasser läuft weiter ins Meer

Abdichtversuche des Lecks in Fukushima 1 schlagen fehl

publiziert: Sonntag, 3. Apr 2011 / 12:12 Uhr
Erneuter Fehlschlag bei Versuchen, die Lecks des havarierten AKWs in Japan abzudichten.
Erneuter Fehlschlag bei Versuchen, die Lecks des havarierten AKWs in Japan abzudichten.

Tokio - Den Technikern im havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima 1 ist es auch im zweiten Anlauf nicht gelungen, einen Riss in einem Reaktorschacht abzudichten.

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Ein Sprecher der Atomsicherheitsbehörde erklärte am Sonntag, das eingesetzte Kunstharz habe die Quelle schwerer radioaktiver Kontamination noch nicht schliessen können. Zuvor waren bereits Versuche fehlgeschlagen, den Riss in der Betonwand mit Zement abzudichten.

Die Ingenieure hätten jedoch noch nicht aufgegeben und sollten bis Montag wissen, ob ihr Plan funktioniere, hiess es weiter. Das Leck war am Samstag entdeckt worden. Der AKW-Betreiber Tepco bestätigte, dass aus dem Leck in einem Kabelschacht des Turbinengebäudes von Block 2 stark verseuchtes Wasser ins Meer laufe.

Die japanische Regierung räumte am Sonntag ein, dass die strahlende Atomruine zum Dauerproblem werde. Japan könne einen «langen Kampf» gegen die Atomkrise nicht vermeiden, sagte Regierungssprecher Yukio Edano. Aus dem zerstörten Kernkraftwerk könne noch monatelang Radioaktivität entweichen. Es werde möglicherweise mehrere Monate dauern, bis die Lecks gestopft seien.

Unterdessen wird die Kritik an der japanischen Regierung lauter. Der Gouverneur der Präfektur Fukushima, in der das Atomkraftwerk steht, rügte die Informationspolitik der nationalen Atomaufsichtsbehörde. Die Angaben zur Radioaktivität landwirtschaftlicher Produkte aus der Region seien zu spät veröffentlicht worden, sagte Yuhei Sato nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo.

Zwei vermisste Atomarbeiter tot aufgefunden

Zwei vermisste Arbeiter in dem zerstörten Atomkraftwerk Fukushima 1 sind tot aufgefunden worden. Sie seien nach Einschätzung der Polizei scheinbar Opfer des Tsunami geworden und ertrunken, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press am Sonntag.

Die beiden zwischen 20 und 30 Jahre alten Angestellten der Betreibergesellschaft Tepco wurden seit dem schweren Erdbeben und Tsunami vom 11. März vermisst, hiess es unter Berufung auf Tepco.

Nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo wurden die Leichen der beiden Männer auf dem Gelände der Atomruine Fukushima gefunden.

Tepco-Sprecher Naoki Tsunoda sagte, die beiden Leichen seien bereits am Mittwoch gefunden worden und hätten zunächst dekontaminiert werden müssen. Aus Rücksicht auf die Hinterbliebenen habe man den Leichenfund erst jetzt bekannt gegeben.

Das Atomkraftwerk war von dem Jahrhundert-Tsunami getroffen und schwer zerstört worden.

(asu/sda)

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