Schützenswertes Weltnaturerbe

Great Barrier Reef kommt nicht auf die Rote Liste

publiziert: Mittwoch, 1. Jul 2015 / 12:57 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 1. Jul 2015 / 15:01 Uhr
Das Great Barrier Reef hat in den vergangenen 30 Jahren etwa die Hälfte seiner Korallendecke eingebüsst.
Das Great Barrier Reef hat in den vergangenen 30 Jahren etwa die Hälfte seiner Korallendecke eingebüsst.

Bonn - Das Great Barrier Reef ist in Gefahr - und zwischenzeitlich sah es schon so aus, als würde es auf die Rote Liste des gefährdeten Weltnaturerbes kommen. Doch am Mittwoch konnte die Australiens Regierung noch einmal aufatmen.

6 Meldungen im Zusammenhang
Das Great Barrier Reef kommt vorerst nicht auf die Rote Liste des gefährdeten Weltnaturerbes. Allerdings forderte das UNESCO-Welterbekomitee die australische Regierung am Mittwoch in Bonn auf, bis Dezember 2016 einen Bericht vorzulegen.

Darin müssten Fortschritte beim Schutz des weltgrössten Korallenriffs nachgewiesen werden. Das Riff hat in den vergangenen 30 Jahren etwa die Hälfte seiner Korallendecke eingebüsst.

«Wir haben einen kraftvollen Entschluss gefasst - einstimmig», sagte die Vorsitzende des Komitees, die deutsche Staatsministerin Maria Böhmer. Dies sei eine «Sternstunde» des Komitees, denn bei dem Riff gehe es um «eine Ikone des Welterbes».

Australien habe auf frühere Kritik überzeugend reagiert. Allerdings müsse Australien seinen Schutzplan jetzt auch umsetzen, forderte Böhmer: «Das Great Barrier Reef ist im Blick der gesamten Menschheit.»

18 Monate Zeit

Der australische Umweltminister Greg Hunt sagte, Australien habe nach dem letzten Warnschuss der UNESCO in 18 Monaten erreicht, was normalerweise ein Jahrzehnt dauern würde. Die Wasserqualität habe sich schon verbessert.

«Aber es gibt mehr zu tun», räumte er ein. Hunt hob hervor, bei den internationalen Bemühungen für einen verbesserten Schutz des Riffs habe Deutschland eine «fundamentale Führungsrolle gespielt».

Sandra Schöttner von der Umweltschutzorganisation Greenpeace sagte, das Welterbekomitee habe Australien «erneut die dunkelrote Karte gezeigt». Jetzt müsse die Regierung «beweisen, dass sie den Riffschutz wirklich ernst nimmt», sagte die Meeresexpertin.

Günter Mitlacher von der Umweltschutzorganisation WWF kommentierte, das Komitee habe Australien «quasi eine 18-monatige Bewährungsfrist» eingeräumt. Bis zum 1. Dezember 2016 müsse die Regierung nun konkrete Fortschritte nachweisen: «Was die Versprechungen wert sind, wird sich erst unter Wasser zeigen.»

Verschiedene Interessen

Das Great Barrier Reef wird bedroht durch die Erwärmung der Meere, die Verschmutzung des Wassers durch Einleitungen aus australischen Flüssen und durch Kohlebergbau an der Küste.

Die australische Regierung will die Kohleindustrie noch ausbauen und braucht dafür neue Häfen. Das Riff hat nicht nur grosse ökologische Bedeutung, es ist für Australien als eine der grössten Touristenattraktionen auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

(asu/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese wetter.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Sydney - Die Korallenbleiche am Great Barrier Reef in Australien hat ein ... mehr lesen
Sydney - Am grössten Korallenriff der ... mehr lesen
Sydney/Berlin - Wegen einer ... mehr lesen
Dornenkronenseesterne zerstören die Korallenriffe.
Australien hat die Entscheidung der UNESCO begrüsst.
Sydney/Paris - Australien hat die Entscheidung der UNESCO begrüsst, das bedrohte Great Barrier Reef vorerst nicht auf seine rote Liste für gefährdetes Welterbe zu setzen. Damit ... mehr lesen
Paris - Die UNESCO will das bedrohte australische Great Barrier Reef vorerst ... mehr lesen
Das Great Barrier Reef in einem rund 345'000 Quadratkilometer grossen Meerespark vor der Nordostküste ist eine der grössten Touristenattraktionen.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Vollständiges Verbot gegen Baggergut, welches vor der Küste abgelagert wird.
Sydney - Australien will zum Schutz des Great Barrier Reefs strengere Gesetze einführen. Verboten werden soll, dass weiterhin Baggergut in dem weltgrössten Korallenriff vor der ... mehr lesen
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
Fotografie Noch bis zum 16. Juni in der Galerie BelleVue Basel  Die Ausstellung im BelleVue/Basel präsentiert eine spannende fotografische Reise von den turbulenten 1970er-Jahren bis zur Gegenwart. Dabei bilden Fotografien aus dem Erbe von Kurt Graf/fotolib Basel den Ausgangspunkt. mehr lesen  
Forscher haben ein neues Konzept zur effizienteren Gewinnung von Wasserstoffenergie vorgestellt, bei dem Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten wird, ohne das gefährliche Risiko einer Vermischung der ... mehr lesen
Esteban Toledo, Doktorand an der Königlichen Technischen Hochschule (KTH), arbeitet mit dem Prototyp der entkoppelten Wasserspaltung.
Warum reagieren manche Menschen empfindlicher auf das Wetter als andere?
Publinews Wetterfühligkeit betrifft weltweit viele Menschen und beschreibt die Sensibilität gegenüber Wetterveränderungen sowie ihren ... mehr lesen  
Bern - Die Anzahl der Unternehmen, die Holz und Holzprodukte ordnungsgemäss kennzeichnen, ist im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen. Dies ... mehr lesen  
Die Verordnung über die Deklaration von Holzprodukten sieht vor, dass Holzart und Herkunft beim Verkauf an Konsumentinnen angegeben werden müssen.
Wir ermöglichen Werbekunden die Präsentation ihrer Inhalte (Unternehmens- oder Produkteinformationen) im Look & Feel von wetter.ch. Meldungen sind je nach Rubrikenzugehörigkeit speziell gekennzeichnet. Für deren Inhalt ist ausschliesslich der jeweilige Auftraggeber verantwortlich.

NEWS BUCHEN
Wenn auch Sie Ihre aktuellen Neuigkeiten zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zielgruppen- gerecht publizieren möchten, wenden Sie sich bitte an unser Verkaufsteam.

WERBUNG BUCHEN Gerne beraten wir Sie kompetent und individuell auch zu weiteren vielfältigen Werbemöglichkeiten in unserem Netzwerk.
Chris Sigrist
Chris Sigrist, sigrist@wetter.ch
Mobile +41 (0)78 690 69 00
Skype chris_vadian_net
 
News
         
begehrt. umsorgt. gemartert. Körper im Mittelalter: Das Plakat der Ausstellung.
Publinews Noch bis zum 14.07. im Landesmuseum Zürich  Der menschliche Körper war im Mittelalter ein Ort voller Widersprüche: Er wurde verehrt, unterdrückt, gepflegt und bestraft. Die neue ... mehr lesen
Das mögen die Schweizer und Touristen am liebsten, die bei Tripadvisor bewerten.
Publinews Auswertungen des Bewertungsportals TripAdvisor haben ergeben, dass in der Schweiz äthiopische Restaurants am höchsten ... mehr lesen
Florale Interpretation von Heidi Huber, Frauenfeld, zum Werk von Ugo Rondinone (*1964), viertermaineunzehnhundertzweiundneunzig, 1992.
Galerien Florale Interpretationen von Werken aus der Sammlung 5.3. - 10.3.2024  Seit der ersten Ausstellung Blumen für die Kunst im März 2014 sind bereits zehn Jahre vergangen. Zehn Jahre, in denen der Frühling in Aarau ... mehr lesen
Jeff Wall, Milk, 1984, Grossbilddia in Leuchtkasten, 187 x 229 cm.
Publinews Noch bis zum 21.04.2024  Zu Beginn des neuen Jahres präsentiert die Fondation Beyeler Werke des kanadischen Künstlers Jeff Wall (*1946) in einer umfangreichen Einzelausstellung. ... mehr lesen
Viele Europäer zieht es im Winter nach Sudostasien.
Publinews Während es in der Schweiz noch bis zum Mai relativ kühl bleiben kann, beginnt in Südostasien zum Anfang eines jeden Jahres die beste Urlaubszeit. Die ... mehr lesen
Dampfen um die ganze Welt.
Publinews Vaping, das elektronische Rauchen von E-Zigaretten, erfreut sich einer steigenden Beliebtheit. Das Dampfen ist eine interessante Alternativ zur ... mehr lesen
Spello ist eine mittelalterliche Stadt in Umbrien.
Publinews Italien ist bekannt für seine malerischen Städte, reiche Geschichte und atemberaubende Landschaften. Eine dieser bezaubernden Städte ist Spello, die in der ... mehr lesen
Warum nicht in Deutschland auf die Skipiste?
Publinews Die Schweiz hat zwar viele hervorragende Skigebiete zu bieten, doch die Preise für Hotels und Verpflegung sind zur Hochsaison entsprechend teuer. Beim Nachbarn in ... mehr lesen
Kontinent am Ende der Welt: Australien.
Publinews Australien hat schon vor vielen Jahren den USA den Rang als beliebtestes Auswandererland weltweit streitig gemacht. mehr lesen
Lissabon ist eine beliebtesten Urlaubsadressen für Touristen aus ganz Europa.
Publinews Europa hat zahlreiche schöne Urlaubsorte, die im Sommer mit besonders viel Sonne locken. So gehören Spanien, Italien und Griechenland schon seit Jahren zu ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF