Grossbritannien schafft weltgrösstes Meeresschutzgebiet

publiziert: Mittwoch, 3. Nov 2010 / 15:50 Uhr
Insel des Chagos Archipels: Diego García.
Insel des Chagos Archipels: Diego García.

London - Grossbritannien hat im Indischen Ozean das grösste Meeresschutzgebiet der Welt eingerichtet. Auf einer Fläche von 544'000 Quadratkilometern rund um den Chagos-Archipel ist kommerzieller Fischfang ab sofort verboten.

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Das beschloss die britische Regierung Anfang der Woche, wie britische und neuseeländische Medien berichteten. Die Fläche des Schutzgebietes ist mehr als doppelt so gross als jene Grossbritanniens.

Der Chagos-Archipel ist eine Inselgruppe inmitten des Indischen Ozeans, rund 1600 Kilometer südwestlich von Indien, 500 Kilometer südlich der Malediven und 1900 Kilometer östlich der Seychellen.

Die Inseln sind britisches Überseegebiet und damit Teil des Königreichs. 1966 pachteten die Amerikaner die Hauptinsel, seitdem dient diese als US-Militärstützpunkt.

Mit einer Fläche von 12'000 Quadratkilometern gehört die Inselgruppe zu den weltweit grössten Korallenriffsystemen. Der Archipel ist Lebensraum für mehr als 1200 verschiedene Fisch- und Korallenarten.

Dort beheimatet sind auch bedrohte Meeresschildkröten und Delfine. Um sicherzustellen, dass das Fangverbot eingehalten wird, soll ein Schiff das Gebiet kontrollieren.

Haie und Rochen als Beifang

Biologen begrüssten die Massnahme, beklagten gleichzeitig jedoch, dass sie nicht ausreiche: Der Überfischung seien allein in den vergangenen fünf Jahren je 60'000 Haie und Rochen in der Region zum Opfer gefallen, die als Beifang in den Netzen der Fischer landeten. Das schätzen Vertreter der Zoologischen Gesellschaft in London.

Schon im Jahr 2002 hatten sich die Konferenz zum Schutz der Artenvielfalt und der Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung darauf verständigt, bis 2012 zehn Prozent der Ozeane unter Schutz zu stellen. Heute, 15 Monate vor Ablauf dieser Frist, sind lediglich 1,17 Prozent der Meere geschützt.

Bei der UNO-Konferenz zum Schutz der biologischen Vielfalt im japanischen Nagoya hatten sich jüngst Vertreter von 193 Staaten darauf geeinigt, diesen Zeitraum bis 2020 zu verlängern.

Umweltschützer kritisierten diese Entscheidung. «Um der marinen Umwelt eine Chance zu geben, sollten die Meeresschutzgebiete auf 30 bis 40 Prozent ausgedehnt werden», sagte die Direktorin der Zoologischen Gesellschaft in London, Heather Koldeway.

(ag/sda)

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