Hybrid-Pkw sind zu teuer
Nur jeder Fünfte akzeptiert den Aufpreis für einen Hybrid-Pkw. Der Verbrennungsmotor dürfte für die nächsten 20 Jahre dominierend bleiben. Dies geht aus einer aktuellen Studie von PricewaterhouseCoopers hervor.
Frauen reagieren sensibler
Die Vergangenheit zeigt, dass Erfolge der Automobilhersteller bei der Verbrauchsreduzierung der Motoren durch die Präferenz der Kunden nach mehr Leistung, Komfort und Sicherheit förmlich aufgefressen wurden. Hier müssen die Hersteller ansetzen. Obwohl 70 Prozent der Befragten der Ansicht sind, dass der CO2-Ausstoss für den Klimawandel zumindest mitverantwortlich ist, denken beim Thema Autofahren nur sehr wenige spontan an die Umweltbelastung: Gerade einmal 12 Prozent nennen von sich aus Abgase und CO2-Emissionen als Hauptverursacher, während jeweils 18 Prozent über zu viel Verkehr und zu hohe Benzinkosten klagen. Knapp 30 Prozent der Befragten halten den Autoverkehr für gänzlich unproblematisch. Frauen sehen einen deutlich stärkeren Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und der Umweltbelastung durch den Strassenverkehr. So gaben fast 80 Prozent der Frauen an, dass Autoabgase zur Erderwärmung beitragen, aber nur 62 Prozent der Männer.
Unterstützung der Politik gefordert
Damit sich klimafreundliche Pkw beim Kunden durchsetzen, ist die Automobilbranche nach Ansicht der PwC-Experten auf die Unterstützung der Politik angewiesen. Aufgabe der Hersteller ist es, emissionsarme Technologien zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten und die Käufer durch konsequentes Marketing zum Kauf umweltfreundlicher Fahrzeuge zu bewegen. Einen Wechsel kann der Gesetzgeber beispielsweise durch die Umstellung der Motorfahrzeugsteuer auf eine CO2-abhängige Besteuerung beeinflussen. Abgas-Grenzwerte halten die Automobilexperten ebenfalls für notwendig, diese müssten aber intelligent gestaltet sein. Eine gesetzliche Regelung soll alle Automobilhersteller vor schwierige, aber machbare Herausforderungen stellen. Der Gesetzgeber wäre daher gut beraten, eine differenzierte Regelung zu schaffen. Ein einheitlicher Grenzwert würde den Wettbewerb verzerren.
Verbrennungsmotor weiterhin gefragt
Insgesamt zeigt die Studie, dass die Automobilhersteller alle Möglichkeiten ausschöpfen müssen, um die gesetzlichen Grenzwerte zu erreichen. Dazu zählen die Weiterentwicklung der bewährten Antriebskonzepte, die Nutzung alternativer Kraftstoffe und die Optimierung des Gesamtfahrzeugs. Insbesondere das Potenzial des Benzinmotors ist nach Einschätzung der Automobilexperten noch nicht ausgeschöpft. Zeitgleiche Turboaufladung und Verkleinerung des Hubraums ermöglichen deutliche Effizienzgewinne. Sogenannte Micro-Hybrid-Systeme, die den Motor im Leerlauf deaktivieren, werden bereits in wenigen Jahren in fast allen Neuwagen zu finden sein. Der Verbrennungsmotor bleibt dank kontinuierlicher Optimierung in den nächsten 20 Jahren die dominante Antriebstechnologie.
(ck)
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