Pflanzenschutz

Mehrere NGOs wollen Pestizid-Verbote der EU juristisch unterstützen

publiziert: Montag, 16. Dez 2013 / 20:05 Uhr
Gefahr für Bienen gefährdet die Gewinne von Syngenta und Bayer.
Gefahr für Bienen gefährdet die Gewinne von Syngenta und Bayer.

Brüssel - Greenpeace und andere Umweltschutzorganisationen haben sich demonstrativ hinter das EU-Verbot von drei für Bienen gefährlichen Pestiziden gestellt, das von den Chemieunternehmen Syngenta und Bayer angefochten wird.

13 Meldungen im Zusammenhang
Der Greenpeace-Vertreter in Brüssel, Marco Contiero, sagte der Nachrichtenagentur AFP am Montag, seine Organisation habe zusammen mit Bee Life, dem Pestizid Aktions-Netzwerk Europa, Buglife und SumOfUs beim Europäischen Gerichtshof ein Gesuch auf Anerkennung als Teil der Verteidigung eingereicht.

Das Basler Agrochemie-Unternehmen Syngenta und der deutsche Bayer-Konzern wollen gerichtlich gegen das EU-Verbot der von ihnen hergestellten Pflanzenschutzmittel vorgehen, die eine Gefahr für Honigbienen darstellen sollen.

Im April hatte sich eine Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten für das Verbot von drei Pestiziden aus der Gruppe der hochwirksamen Neonikotinoide ausgesprochen, die für das Massensterben der europäischen Bienenpopulation verantwortlich gemacht werden. Die Schweiz zog kurze Zeit später nach.

Seit dem 1. Dezember dürfen die Wirkstoffe Clothianidin und Imidacloprid vom deutschen Bayer-Konzern sowie Thiamethoxam vom schweizerischen Unternehmen Syngenta nicht mehr für den Anbau von Mais, Sonnenblumen, Raps und Baumwolle verwendet werden.

Die Sperre gilt zunächst für zwei Jahre, in denen mögliche Auswirkungen des Verbots wissenschaftlich untersucht werden sollen, bevor die Massnahme erneut auf den Prüfstand kommt. Die Entscheidung der Kommission stützt sich auf eine Untersuchung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die zu Jahresbeginn vor «etlichen Risiken für Bienen» durch die nun geächteten Pestizide gewarnt hatte.

«Fehlerhaftes Verfahren» moniert

Syngenta und Bayer klagen gegen das Verbot und stellen einen Zusammenhang zwischen den Pflanzenschutzmitteln und dem Bienensterben infrage. Syngenta warf der EFSA ein «fehlerhaftes Verfahren sowie eine ungenaue und unvollständige Prüfung» vor und nannte unter Berufung auf Experten als Ursache für das Bienensterben «Krankheiten, Viren, schwindenden Lebensraum sowie mangelnde Nahrung».

Bayer kritisierte zudem, dass zugelassene Produkte verboten werden, obwohl es «keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse» gebe. Der Konzern warnte vor «mehr Pflanzenschäden, höheren Ernteausfällen, einer verminderten Lebensmittelqualität und einem Verlust an Wettbewerbsfähigkeit».

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese wetter.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Das Bienensterben stellt auch die USA vor grosse Probleme.
Washington - Die US-Regierung hat eine landesweite Strategie gegen das dramatische Bienensterben angekündigt. Der Verlust von Honigbienen und anderen Blütenbestäubern könnte in den USA zu ... mehr lesen
Claudio Sedivy ist Dr. sc. für Agronomie an der ETH Zürich und Geschäftsführer von Wildbiene + Partner.
ETH-Zukunftsblog Weltweit sterben Honigbienenvölker. ... mehr lesen
Bern - Schweizer Flüsse enthalten ... mehr lesen
In erster Linie wurde Pflanzenschutzmittel in den Schweizer Flüssen gefunden. (Symbolbild)
Weitere Artikel im Zusammenhang
Untersuchte Patienten haben signifikant erhöhte DDE-Werte im Blut. (Symbolbild)
New Brunswick/Atlanta - Der Kontakt ... mehr lesen
London - In Europa gibt es laut einer ... mehr lesen
Der Bedarf an Bienen ist durch den verstärkten Anbau von ölhaltigen Pflanzen angestiegen.
Behörde für Lebensmittelsicherheit fordert Senkung der Grenzwerte. (Symbolbild)
Parma - Die Europäische Behörde ... mehr lesen
Basel - Syngenta ficht den ... mehr lesen
Syngenta-Pestizid soll Bienen nicht gut tun. (Symbolbild)
Brüssel - Zum Schutz von Bienen schränkt die EU den Einsatz des Pestizids Fipronil deutlich ein. Das Pflanzenschutzmittel des Herstellers BASF darf zum Beispiel nicht mehr zur Behandlung von Maissamen eingesetzt werden. mehr lesen 
Bei konventioneller Landwirtschaft ist das Giftspritzen unabdingbar.
Bern - Der Bauernverband warnt vor einem vorschnellen Verbot von Pflanzenschutzmitteln im Kampf gegen das Bienensterben. Für ein Verbot brauche es zusätzliche wissenschaftliche Erkenntnisse. mehr lesen
Bern - Nach den schweren Verlusten im Vorjahr können die Schweizer Imker und ... mehr lesen 1
Bienensterben - Für den Bundesrat zweitrangig.
Bienen sterben immer mehr aus.
Bern/Wien - Die negativen ... mehr lesen
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
Fotografie Noch bis zum 16. Juni in der Galerie BelleVue Basel  Die Ausstellung im BelleVue/Basel präsentiert eine spannende fotografische Reise von den turbulenten 1970er-Jahren bis zur Gegenwart. Dabei bilden Fotografien aus dem Erbe von Kurt Graf/fotolib Basel den Ausgangspunkt. mehr lesen  
Forscher haben ein neues Konzept zur effizienteren Gewinnung von Wasserstoffenergie vorgestellt, bei dem Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten wird, ... mehr lesen  
Esteban Toledo, Doktorand an der Königlichen Technischen Hochschule (KTH), arbeitet mit dem Prototyp der entkoppelten Wasserspaltung.
Publinews Wetterfühligkeit betrifft weltweit viele Menschen und beschreibt die Sensibilität gegenüber Wetterveränderungen sowie ihren Einfluss auf das körperliche und geistige Wohlbefinden. Trotz einiger Skeptiker belegen zahlreiche wissenschaftliche Beweise ihre Realität und unterschätzte Bedeutung. mehr lesen  
Die Verordnung über die Deklaration von Holzprodukten sieht vor, dass Holzart und Herkunft beim Verkauf an Konsumentinnen angegeben werden müssen.
Bern - Die Anzahl der Unternehmen, die Holz und Holzprodukte ordnungsgemäss kennzeichnen, ist im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen. Dies ergibt sich aus dem Rückblick auf die Kontrollen ... mehr lesen  
Wir ermöglichen Werbekunden die Präsentation ihrer Inhalte (Unternehmens- oder Produkteinformationen) im Look & Feel von wetter.ch. Meldungen sind je nach Rubrikenzugehörigkeit speziell gekennzeichnet. Für deren Inhalt ist ausschliesslich der jeweilige Auftraggeber verantwortlich.

NEWS BUCHEN
Wenn auch Sie Ihre aktuellen Neuigkeiten zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zielgruppen- gerecht publizieren möchten, wenden Sie sich bitte an unser Verkaufsteam.

WERBUNG BUCHEN Gerne beraten wir Sie kompetent und individuell auch zu weiteren vielfältigen Werbemöglichkeiten in unserem Netzwerk.
Chris Sigrist
Chris Sigrist, sigrist@wetter.ch
Mobile +41 (0)78 690 69 00
Skype chris_vadian_net
 
News
         
begehrt. umsorgt. gemartert. Körper im Mittelalter: Das Plakat der Ausstellung.
Publinews Noch bis zum 14.07. im Landesmuseum Zürich  Der menschliche Körper war im Mittelalter ein Ort voller Widersprüche: Er wurde verehrt, unterdrückt, gepflegt und bestraft. Die neue ... mehr lesen
Das mögen die Schweizer und Touristen am liebsten, die bei Tripadvisor bewerten.
Publinews Auswertungen des Bewertungsportals TripAdvisor haben ergeben, dass in der Schweiz äthiopische Restaurants am höchsten ... mehr lesen
Florale Interpretation von Heidi Huber, Frauenfeld, zum Werk von Ugo Rondinone (*1964), viertermaineunzehnhundertzweiundneunzig, 1992.
Galerien Florale Interpretationen von Werken aus der Sammlung 5.3. - 10.3.2024  Seit der ersten Ausstellung Blumen für die Kunst im März 2014 sind bereits zehn Jahre vergangen. Zehn Jahre, in denen der Frühling in Aarau ... mehr lesen
Jeff Wall, Milk, 1984, Grossbilddia in Leuchtkasten, 187 x 229 cm.
Publinews Noch bis zum 21.04.2024  Zu Beginn des neuen Jahres präsentiert die Fondation Beyeler Werke des kanadischen Künstlers Jeff Wall (*1946) in einer umfangreichen Einzelausstellung. ... mehr lesen
Viele Europäer zieht es im Winter nach Sudostasien.
Publinews Während es in der Schweiz noch bis zum Mai relativ kühl bleiben kann, beginnt in Südostasien zum Anfang eines jeden Jahres die beste Urlaubszeit. Die ... mehr lesen
Dampfen um die ganze Welt.
Publinews Vaping, das elektronische Rauchen von E-Zigaretten, erfreut sich einer steigenden Beliebtheit. Das Dampfen ist eine interessante Alternativ zur ... mehr lesen
Spello ist eine mittelalterliche Stadt in Umbrien.
Publinews Italien ist bekannt für seine malerischen Städte, reiche Geschichte und atemberaubende Landschaften. Eine dieser bezaubernden Städte ist Spello, die in der ... mehr lesen
Warum nicht in Deutschland auf die Skipiste?
Publinews Die Schweiz hat zwar viele hervorragende Skigebiete zu bieten, doch die Preise für Hotels und Verpflegung sind zur Hochsaison entsprechend teuer. Beim Nachbarn in ... mehr lesen
Kontinent am Ende der Welt: Australien.
Publinews Australien hat schon vor vielen Jahren den USA den Rang als beliebtestes Auswandererland weltweit streitig gemacht. mehr lesen
Lissabon ist eine beliebtesten Urlaubsadressen für Touristen aus ganz Europa.
Publinews Europa hat zahlreiche schöne Urlaubsorte, die im Sommer mit besonders viel Sonne locken. So gehören Spanien, Italien und Griechenland schon seit Jahren zu ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF