Schweizer setzen beim Kampf gegen den Klimawandel auf den Staat

Privates Engagement nicht so beliebt

publiziert: Dienstag, 25. Nov 2008 / 07:15 Uhr

Klimawandel und globale Erwärmung: Wie sieht die Einstellung zu konkreten Massnahmen aus, wie man selbst oder der Staat den Klimawandel stoppen könnte? Diese Frage beantwortet eine aktuelle internationale Studie von Nielsen.

Schweizer sehen vor allem im Kauf von regionalen Produkten ihren ganz persönlichen Beitrag zum Klimawandel.
Schweizer sehen vor allem im Kauf von regionalen Produkten ihren ganz persönlichen Beitrag zum Klimawandel.
Im Rahmen der Befragung wurden im Mai 2008 mehr als 28’000 Internetuser aus 51 Ländern befragt.

Schweiz voraus

Massnahmen, in denen der Staat grünes Denken und Handeln fordert bzw. reguliert, werden höher bewertet als der eigene Verzicht auf Bequemlichkeiten wie etwa Reduktion von Flugreisen oder Autofahrten. Die Schweizer sehen vor allem im Kauf von regionalen Produkten ihren ganz persönlichen Beitrag zum Klimawandel. «Bevor man den Schweizern jetzt vorschnell mangelnde Eigeninitiative vorwirft, muss man wissen: Im Vergleich zu anderen Ländern sind wir in Sachen Umweltbewusstsein und Umweltschutz international betrachtet schon weit. Bei der Wärmedämmung von Häusern stehen wir an erster Stelle und auch beim Einsatz von Energiesparlampen und dem energieeffizienten Einbauen von elektrischen Geräten sind wir 4 Prozent über dem europäischen Durchschnitt von 17 Prozent», interpretiert Marco Bischof, Director Marketing & Communications bei ACNielsen Schweiz, die Zahlen.

Regionale Produkte

So geben 37 Prozent der Schweizer an, dass man so oft wie möglich regionale Produkte kaufen sollte, um den Klimawandel zu stoppen. Dieser Punkt wird in Europa bloss von den Österreichern übertrumpft (40%); der internationale Durchschnitt liegt gar nur bei 12 Prozent.

«Die Schweizer setzen stark auf lokale Produkte. Diesen Trend konnten wir bereits bei Bioprodukten beobachten. Neben der grundsätzlichen Einstellung tragen wohl auch zahllose Initiativen, die regionale Produkte bewerben, dazu bei, dass die Schweizer so denken. Generell ist es interessant zu beobachten, dass hier jede Nation eigene Vorlieben entwickelt. Der Wechsel zu energiesparenden Lampen ist für die Japaner der wichtigste persönliche Beitrag jedes Einzelnen», erklärt Marco Bischof.

Mehr Forschung und ÖV

Überdies beleuchtet die Studie die Einstellung der Schweizer den zu vom Staat ausgehenden Initiativen für Umweltschutz. 30 Prozent der Schweizer fordern staatliche Initiativen für Forschung und Entwicklung von energiesparenden Autos oder Häusern bzw. erneuerbaren Energien. Ausserdem solle – so die Meinung der Befragten – die Regierung verstärkt in die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs investieren (23%). Mit diesem Zustimmungsanteil liegt die Schweiz leicht unter dem Durchschnitt (Europa 25%).

Umweltbewusstes Handeln fördern

27 Prozent der Schweizer stimmen zu, dass jene, die etwas zum Umweltschutz beitragen, steuerlich begünstigt oder gefördert werden sollten. Dem Umkehrschluss, dass die Regierung Steuern für umweltschädliches Verhalten erhebt, wird mit 12 Prozent deutlich weniger zugestimmt.

Staatliche Kontrolle nicht mehr so wichtig

Bei Massnahmen, die sich auf die staatliche Kontrolle oder Förderung von Unternehmen beziehen, ist die Zustimmung der Schweizer unter dem weltweiten Durchschnitt. So sprechen sich nur 24 Prozent dafür aus, dass die Schadstoffemissionen begrenzt werden sollten bzw. dass es Vergünstigungen für Unternehmen geben sollte, die sich umweltfreundlich verhalten. Bei der Forderung nach mehr staatlicher Kontrolle der Emissionen liegt die Schweiz innerhalb der EU an zweitletzter Stelle (EU-Schnitt: 38%, Schweiz: 23%). Am wichtigsten ist dieser Punkt den Tschechen (55%), gefolgt von den Spaniern (50%). «Bei der Förderung von Unternehmen ist offensichtlich die Ansicht vorherrschend, dass die Subvention eher in die Forschung fliessen sollte. Es erweckt den Eindruck, dass Schweizer Unternehmen ohnehin bereits hohe Umweltstandards erfüllen, jedoch eher bei der Forschung ein Manko gegeben ist, wo der Staat unterstützen sollte», folgert Marco Bischof.

Privates Engagement nicht so beliebt

Viele der Dinge, die jeder selbst zum Umweltschutz beitragen kann, finden keinen so grossen Zuspruch. Erst an siebter Stelle der Liste liegt der Wunsch nach einem Wechsel zu energiesparenden Glühbirnen und elektrischen Geräten (21%). Der Verzicht aufs Autofahren findet nur bei 20 Prozent Zuspruch. Der Forderung, Hausbesitzer mögen ihre Häuser isolieren, stimmen 19 Prozent zu.

Die Reduktion von Flugreisen verlangen nur 11 Prozent. «Dies scheint ein erklärbares menschliches Phänomen zu sein, bei sich selbst fängt man immer zuletzt an», erklärt Bischof die niedrigeren Werte. Der weltweite Schnitt liegt bei nur 4 Prozent, jedoch liegen andere Länder wie Schweden (19%), Österreich (15%) oder Deutschland (13%) vor uns. Auf dem hintersten Platz in der Schweiz liegt das Kriterium «Ich wähle Geschäfte und Supermärkte, die sich für den Kampf gegen globale Erwärmung und Klimawandel einsetzen» (7%).

(rl/KMU Magazin)

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