Russland verhängt Notstand nach Chemie-Unfall in China

publiziert: Donnerstag, 24. Nov 2005 / 12:01 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 24. Nov 2005 / 15:03 Uhr

Moskau - Russland ist besorgt über eine Verschmutzung des fernöstlichen Stroms Amur durch verseuchtes Wasser aus China.

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Wegen der zu erwartenden Wasserverschmutzung gelte von diesem Freitag an im Gebiet Chabarowsk der Notstand, teilte der regionale Zivilschutz mit. In der 600 000 Einwohner zählenden russischen Grossstadt Chabarowsk kauften die Menschen wie im chinesischen Harbin Mineralwasser in den Läden auf.

Das mit Benzol und Nitrobenzol verseuchte Wasser des chinesischen Flusses Songhua werde am Wochenende in den Strom Amur fliessen und am 1. Dezember die Stadt Chabarowsk erreichen, sagten russische Zivilschützer. Chinesische Behörden erklärten dagegen, es werde noch zwei Wochen dauern, bis die Giftwelle den Amur erreicht.

Kein Trinkwasser in Harbin

Das Trinkwassernetz in Harbin, das in der Nacht zum Dienstag wegen der Umweltkatastrophe gekappt worden war, blieb weiterhin unterbrochen. In Harbin leben 3,8 Millionen Menschen, einschliesslich der Vorstädte sind es rund neun Millionen.

«Wir müssen Lösungen für die Wasserversorgung finden», sagte der Chef der Provinzverwaltung, Song Fatang. In der Stadt trafen unterdessen laufend Tankfahrzeuge ein, mit denen die Trinkwasserversorgung sichergestellt werden sollte.

Grenzwert hundertfach überschritten

Der zulässige Grenzwert für Benzol wurde nach einer Explosionsserie in einer Chemiefabrik in der Nachbarprovinz Jilin vor zehn Tagen im Wasser des Songhua-Flusses zum Teil um mehr als das Hundertfache überschritten. Das in der Industrie gebräuchliche Benzol ist giftig, krebserregend und kann bei hoher Dosierung tödlich sein.

Die Umweltbehörde erklärte auf ihrer Internetseite, am Montag habe der Benzolwert im Fluss den erlaubten Höchstwert um das 29-fache überschritten. Für Donnerstag lagen zunächst keine Messwerte vor. Harbin liegt in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang, der Unglücksort mit dem Chemie-Komplex 380 Kilometer flussaufwärts in Jilin.

Durch die Explosionsserie in der Jilin Petroleum and Chemical Company waren am 13. November mindestens fünf Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Aus Angst vor Vergiftungen wurden mehr als zehntausend Menschen vorübergehend in Sicherheit gebracht.

Weiterer Chemieunfall

Inzwischen ist bei einem weiteren Explosionsunfall in einer chinesischen Chemiefabrik ein Mensch ums Leben gekommen. Die Umweltbehörden in der südwestchinesischen Metropole Chongqing teilten mit, dass Benzol in einen Bach gelangt sein könnte.

(ht/sda)

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