Schwere Hagelschäden nach Wochenendgewitter

publiziert: Montag, 19. Jul 2004 / 16:59 Uhr

Bern - Hagel hat in der Schweiz vor 11 Tagen Schäden von 30 Millionen Franken angerichtet. Die Gewitter vom vergangenen Wochenende hinterliessen erneut grosse Schäden. Sie werden auf 3,5 Millionen Franken geschätzt.

Auch Deutschland wurde von Unwettern heimgesucht. Bild: In Waldkirch wurden am Samstag auf einem Golfplatz Hütten durch die Luft gewirbelt.
Auch Deutschland wurde von Unwettern heimgesucht. Bild: In Waldkirch wurden am Samstag auf einem Golfplatz Hütten durch die Luft gewirbelt.
Ähnliche Hagelschäden wie am 8. Juli gab es zum letzten Mal 1994, wie Yvonne Torriani, Sprecherin der Schweizerischen Hagelversicherung, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Der 8. Juli 2004 mit seinen 6800 Schadensmeldungen aus der ganzen Schweiz werde in die Annalen eingehen.

Der Hagelzug, der vom Genfersee zum Bodensee zog, habe innert weniger Stunden Schäden in Millionenhöhe verursacht. Praktisch alle landwirtschaftlichen Kulturen waren betroffen, auch Weinberge und Obstbäume.

Weiteres Unwetter

Ein weiteres Unwetter ist in der Nacht vom 16. auf den 17. Juli über die Schweiz gezogen. Die Zahl der Schadensmeldungen zu diesen Gewittern ist bereits auf 800 gestiegen, wie Torriani weiter sagte.

Die Schadenssumme beläuft sich nach ersten Schätzungen auf 3,5 Millionen Franken. Es gab vor allem um den Genfersee und im Emmental heftige Gewitter.

Gewitter im Emmental

In der Nacht auf den 18. Juli gewitterte es wieder im Emmental. In den Regionen Bern, Thun, Luzern, Winterthur und um den Bodensee regnete es ebenfalls stark. In Neuenburg fielen innerhalb einer halben Stunde 40 mm Regen, wie Christophe Salamin von MeteoSchweiz sagte.

Die Gewitter hätten sich langsam bewegt, nur an wenigen Orten, wie zum Beispiel in Cheseaux-Noréaz VD, habe es stürmische Böen gegeben.

Verheerend für Obstbäume

Für die Obstbäume und Weinberge seien Gewitter gerade jetzt besonders verheerend, da die Früchte kurz vor der Reife stünden, sagte Richard Olivier, Ingenieur der Waadtländer Fachstelle für Obstkulturen.

Viele Früchte seien so stark beschädigt, dass sie direkt der Verarbeitung zugeführt werden müssten. Sie könnten nicht als Frischfrüchte verkauft werden. Das Wallis wurde hingegen von den Gewittern bisher verschont. Weder die Weinberge noch die Obstkulturen würden beschädigt.

(bsk/sda)

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