Wen Jiabao fordert Umdenken

publiziert: Dienstag, 6. Mrz 2007 / 09:58 Uhr

Peking - China entdeckt den Umweltschutz. Nach mehr als zwei Jahrzehnten blinden und verschwenderischen Wachstums will die Führung in Peking den Schutz der natürlichen Ressourcen und ihren sparsamen Verbrauch zum entscheidenden Kriterium machen.

China selbst drohen heftige Regenfälle, schlimme Taifune, Dürre, Sandstürme und Wüstenbildung.
China selbst drohen heftige Regenfälle, schlimme Taifune, Dürre, Sandstürme und Wüstenbildung.
Umweltfreundliches Handeln müsse «zur zweiten Natur jedes Unternehmens, jedes Dorfes, jeder Organisation und jedes einzelnen Mitglieds der Gesellschaft werden», ruft Regierungschef Wen Jiabao den 3000 Delegierten zu.

Vorbote des Klimawandels

Vor den Türen der Grossen Halle des Volkes pfeift ein eisiger Wind über den Platz des Himmlischen Friedens. Temperaturen von weit unter Null sorgen für die seit Jahren kälteste Plenartagung des Volkskongresses. Der schwerste Schneesturm, den Nordwestchina seit mehr als einem halben Jahrhundert im März erlebt hat, fegt über die Region hinweg und unterbricht die Strom- und Wasserversorgung für Millionen.

Experten warnen, dass der weltweite Klimawandel noch ganz andere Wetterextreme bringen wird. China selbst drohen heftige Regenfälle, schlimme Taifune, Dürre, Sandstürme und Wüstenbildung.

Rekordproduzent von Kohlendioxid

Obwohl der Ministerpräsident in seinem zweistündigen Rechenschaftsbericht eine Verringerung der Schadstoffe und einen sparsameren Umgang mit Energie propagiert, erwähnt er nirgendwo den Klimawandel. Dabei wird das Milliardenreich als grösster Kohleverbraucher der Welt die USA als grösster Kohlendioxidproduzent schon 2009 überholen - ein Jahrzehnt früher als bisher erwartet.

Wenn der weltweite Kampf gegen die Erderwärmung überhaupt Erfolg haben soll, müsse die viertgrösste Wirtschaftsmacht mitmachen, argumentieren westliche Experten und Politiker.

Entwicklungsland

Doch von den Verpflichtungen im Kyoto-Protokoll ist China als Entwicklungsland ausgenommen. Beharrlich lehnt China heute eine Begrenzung seiner Treibhausgase ab, weil es eine Verlangsamung seiner Entwicklung befürchtet. Zuerst seien die entwickelten Länder am Zuge, wird argumentiert. Nicht zu Unrecht. Selbst Umweltschützer verweisen darauf, dass die reichen Staaten heute für rund 80 Prozent der in der Atmosphäre angesammelten Treibhausgase verantwortlich sind. Und obwohl die USA nur fünf Prozent der Weltbevölkerung stellen, sind sie für ein Fünftel des Kohlendioxidausstosses verantwortlich.

Umweltsünden fordern hohe Tribute

Doch schon aus Eigeninteresse räumt Chinas Regierungschef der Drosselung des Energieverbrauchs und dem Umweltschutz jetzt höchste Priorität ein. Die Umweltschäden in China sind mit schätzungsweise zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes so gross wie Chinas Wirtschaft jedes Jahr wächst. Die Luft in den Städten lässt sich nur schwer atmen. Das Wasser vieler Flüsse lässt sich nicht trinken. Viele Menschen erkranken an Krebs. In der Produktion wird in China drei Mal soviel Energie wie im Weltdurchschnitt verbraucht.

Ziele verfehlt

Ein solches Wirtschaftswachstum ist nicht durchzuhalten. Wen Jiabao zieht eine ernüchternde Bilanz. Der Ausstoss der Schadstoffe habe 2006 noch wieder zugelegt, obwohl er um zwei Prozent reduziert werden sollte. Das Ziel, vier Prozent weniger Energie zu verbrauchen, sei ebenfalls verfehlt worden. Wen Jiabao macht sich keine Illusionen. Der Weg der Besserung ist lang. «Es dauert seine Zeit, bis die entsprechende Politik und die Massnahmen die gewünschten Ergebnisse liefern.»

(Andreas Landwehr/dpa)

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