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Proteste bei Weltklimakonferenz in Den Haag
publiziert: Montag, 13. Nov 2000 / 18:36 Uhr
Den Haag/Köln - Zu Beginn der Weltklimakonferenz in Den Haag haben Umweltschützer die USA beschuldigt, sich um die nötigen Schritte zur Reduktion von Treibhausgasen drücken zu wollen.
Die Vereinigten Staaten suchten nach
Schlupflöchern und buchhalterischen Tricks, hieß es am
Montag in einer gemeinsamen Erklärung mehrerer
Organisationen. Rund 10.000 Teilnehmer aus mehr als 180
Staaten und Vertreter internationaler Organisationen,
Umwelt- und Industrieverbänden wollen in den kommenden zwei
Wochen über die Klimaschutzvereinbarung von Kyoto
diskutieren und über weitere Reduktionen der Emission von
Treibhausgasen verhandeln. Bundesumweltminister Jürgen
Trittin sagte, er erwarte harte Verhandlungen.
In Den Haag geht es um die Umsetzung der Verpflichtung,
bis zum Jahre 2012 die Emission von Kohlendioxid und
anderen Treibhausgasen weltweit um 5,2 Prozent zu
verringern. Die EU-Umweltminister sind sich einig, dass die
Industriestaaten mindestens die Hälfte ihrer
Reduzierungsleistungen im eigenen Land erbringen müssen.
Damit wäre die Anwendung der so genannten flexiblen Mechanismen nur begrenzt erlaubt. Zu diesen Mechanismen zählen der Emissionshandel zwischen Ländern, die ihre Ziele übererfüllen und solchen, die ihre Vorgaben nicht einhalten können, sowie ein Engagement in Klimaschutzprojekte anderer Länder, die sich das Förderland anrechnen lassen könnte.
Die USA hingegen treten für einen unbeschränkten Handel mit der Luft ein. In seiner Rede vor der Klimakonferenz wies der amerikanische Delegierte David Sandalow Vorwürfe zurück, dass die Vereinigten Staaten sich nicht deutlich um Emissionsreduzierung bemühten. Bei einem Wirtschaftswachstum von vier Prozent sei der Ausstoß von Treibhausgasen nur um ein Prozent gestiegen, sagte er. Zwtl: Appelle an die USA Trittin versicherte in Berlin, er wolle sich dafür einsetzen, dass die Industrienationen die Klimaschutzverpflichtungen von Kyoto umsetzen. «Sollen sich USA, Japan und andere die Reduktionen in Osteuropa gutrechnen lassen für sich?» erklärte Trittin im WDR. «Da sagen wir: Das kann nur geschehen in einem sehr begrenzten Umfang und ergänzend zu Reduktionen im eigenen Land.» Deutschland plädiere dafür, dass Länder, die sich nicht an die Verpflichtungen halten, in einen Sanktionsfonds zahlen sollen, aus dem weltweit Klimaschutzmaßnahmen finanziert würden. Die Klimakonferenz müsse verhindern, dass über den Handel mit Emissionsrechten keine wirkliche Minderung der Treibhausgas-Emissionen erreicht werde, sagte der Chef der UN-Umweltbehörde, Klaus Töpfer, im WDR. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus Lippold, appellierte an die USA, ein positives Signal zu setzen. Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, äußerte sich besorgt darüber, dass in vielen Ländern statt einer Absenkung der Emissionen die flexiblen Mechanismen im Zentrum der Bemühungen stünden. Es sollte den reichen Ländern nicht erlaubt werden, «sich aus der Verantwortung, ihre eigenen Emissionen drastisch zu reduzieren, freizukaufen», mahnte er.
Der Leiter des UN-Komitees für Klimaveränderungen, Robert Watson, erklärte in seiner Eröffnungsrede, das Weltklima sei von Beginn der letzten Eiszeit bis Mitte des 20. Jahrhunderts stabil gewesen. Im kommenden Jahrhundert sei aber ein Temperaturanstieg von sechs Grad möglich.
Damit wäre die Anwendung der so genannten flexiblen Mechanismen nur begrenzt erlaubt. Zu diesen Mechanismen zählen der Emissionshandel zwischen Ländern, die ihre Ziele übererfüllen und solchen, die ihre Vorgaben nicht einhalten können, sowie ein Engagement in Klimaschutzprojekte anderer Länder, die sich das Förderland anrechnen lassen könnte.
Die USA hingegen treten für einen unbeschränkten Handel mit der Luft ein. In seiner Rede vor der Klimakonferenz wies der amerikanische Delegierte David Sandalow Vorwürfe zurück, dass die Vereinigten Staaten sich nicht deutlich um Emissionsreduzierung bemühten. Bei einem Wirtschaftswachstum von vier Prozent sei der Ausstoß von Treibhausgasen nur um ein Prozent gestiegen, sagte er. Zwtl: Appelle an die USA Trittin versicherte in Berlin, er wolle sich dafür einsetzen, dass die Industrienationen die Klimaschutzverpflichtungen von Kyoto umsetzen. «Sollen sich USA, Japan und andere die Reduktionen in Osteuropa gutrechnen lassen für sich?» erklärte Trittin im WDR. «Da sagen wir: Das kann nur geschehen in einem sehr begrenzten Umfang und ergänzend zu Reduktionen im eigenen Land.» Deutschland plädiere dafür, dass Länder, die sich nicht an die Verpflichtungen halten, in einen Sanktionsfonds zahlen sollen, aus dem weltweit Klimaschutzmaßnahmen finanziert würden. Die Klimakonferenz müsse verhindern, dass über den Handel mit Emissionsrechten keine wirkliche Minderung der Treibhausgas-Emissionen erreicht werde, sagte der Chef der UN-Umweltbehörde, Klaus Töpfer, im WDR. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus Lippold, appellierte an die USA, ein positives Signal zu setzen. Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, äußerte sich besorgt darüber, dass in vielen Ländern statt einer Absenkung der Emissionen die flexiblen Mechanismen im Zentrum der Bemühungen stünden. Es sollte den reichen Ländern nicht erlaubt werden, «sich aus der Verantwortung, ihre eigenen Emissionen drastisch zu reduzieren, freizukaufen», mahnte er.
Der Leiter des UN-Komitees für Klimaveränderungen, Robert Watson, erklärte in seiner Eröffnungsrede, das Weltklima sei von Beginn der letzten Eiszeit bis Mitte des 20. Jahrhunderts stabil gewesen. Im kommenden Jahrhundert sei aber ein Temperaturanstieg von sechs Grad möglich.
(klei/AP)
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