Bilanz des Berichts «Umwelt Schweiz 2015»

Schadstoffbelastung von Luft und Wasser in der Schweiz gesunken

publiziert: Donnerstag, 29. Jan 2015 / 15:08 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 29. Jan 2015 / 16:08 Uhr
Der Trend ist in mancher Hinsicht positiv - einige grosse Herausforderungen warten aber noch.
Der Trend ist in mancher Hinsicht positiv - einige grosse Herausforderungen warten aber noch.

Bern - Die Schadstoffbelastung von Luft und Wasser hat in den letzten Jahren deutlich abgenommen. In der Klimapolitik, bei der Biodiversität und bei der Nutzung natürlicher Ressourcen warten aber noch grosse Herausforderungen.

8 Meldungen im Zusammenhang
Dies ist die durchzogene Bilanz des Berichts «Umwelt Schweiz 2015». Die Studie gibt einen Überblick über den Zustand und die Entwicklung der Umwelt in der Schweiz. Demnach ist der Trend in mancher Hinsicht positiv. Die Wasserqualität ist generell gut, die Luft ist ebenfalls sauberer geworden.

Die Belastung mit Feinstaub, Ozon und Stickoxiden liegt aber weiterhin über den Grenzwerten. 2000 bis 3000 Menschen sterben deshalb jedes Jahr vorzeitig, die Gesundheitskosten belaufen sich auf schätzungsweise 4 Milliarden Franken. Der Bericht empfiehlt, dem Problem insbesondere mit technischen Massnahmen bei Motorfahrzeugen, landwirtschaftlichen und industriellen Anlagen sowie bei Heizungen zu begegnen.

Steigender Verbrauch

Technischer Fortschritt und umweltpolitische Massnahmen führen dazu, dass Energie und Rohstoffe immer effizienter genutzt werden. Trotzdem steigt der Ressourcenverbrauch wegen des wachsenden Konsums weiter: Würden alle Länder so viel Ressourcen beanspruchen wie die Schweiz, wären 2,8 Erden nötig, heisst es in dem Bericht. Das zeigt sich auch beim Abfall: Die Menge der Siedlungsabfälle ist seit 1990 doppelt so schnell gewachsen wie die Bevölkerung.

Der grösste Teil der Belastungen fällt aber nicht in der Schweiz an: Inzwischen verursacht der Schweizer Konsum im Ausland grössere Umweltbelastungen als im Inland. Abhilfe sollen ressourcenschonender Konsum, effizientere Produktionsmethoden und Rückgewinnung von Rohstoffen schaffen. Der Bericht verweist dazu auf den Aktionsplan des Bundesrats und den indirekten Gegenvorschlag zur Initiative Grüne Wirtschaft, die einen nachhaltigeren Umgang mit natürlichen Ressourcen zum Ziel haben.

In der Schweiz führen Bautätigkeit und landwirtschaftliche Nutzung zu einer Belastung der Böden, die Landschaft wird zunehmend zersiedelt. Die bauliche Verdichtung im Siedlungsgebiet und die Verkleinerung überdimensionierter Bauzonen sei daher konsequent umzusetzen, heisst es in dem Bericht.

Viele gefährdete Arten

In schlechtem Zustand ist auch die Biodiversität. Nach wie vor gibt es in der Schweiz viele gefährdete Tier-, Pflanzen-, Flechten- und Pilzarten. Auch hier werden Bautätigkeit und die Landwirtschaft als Hauptursachen genannt, zudem die Stromgewinnung aus Wasserkraft.

Ein grosses Problem ist auch der Lärm: Während des Tages sind schätzungsweise 1,6 Millionen Einwohner schädlichem oder lästigem Strassenverkehrslärm ausgesetzt, was Folgen für die Gesundheit und entsprechende Kosten zur Folge haben kann.

Nicht genau abschätzen lassen sich die Folgen des Klimawandels: Die Durchschnittstemperaturen steigen weiter an, bei den Niederschlägen ist vorerst keine eindeutige Veränderung erkennbar. Das kann positive Folgen für die Landwirtschaft und den Energieverbrauch haben. Negativ wird die Situation bei den Naturgefahren oder der Biodiversität beeinflusst.

Umwelt auf dem Prüfstand

Seit Mitte 2014 verlangt des Umweltschutzgesetz vom Bund, mindestens alle vier Jahre den Zustand der Umwelt in der Schweiz zu beurteilen. Der Bericht «Umwelt Schweiz 2015» ist in diesem Rahmen der erste Umweltbericht. Am Mittwoch ist er vom Bundesrat verabschiedet worden.

(jbo/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese wetter.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Die Luft in der Schweiz ist im ... mehr lesen
Immer noch ein zu hoher Ausstoss von Luftschadstoffen in der Schweiz und den Nachbarländern.
Die SVP sei in «mehr als neun von zehn Fällen ein Umweltproblem».
Bern - Im Umweltrating für die ... mehr lesen
Bern/Villigen AG - Feinstaub aus ... mehr lesen
Feinstaub aus Motoren schadet der Gesundheit.
Die Schweiz ist bei der Treibhausgas-Reduktion auf gutem Weg.
Vaduz - Die Schweiz ist bei der ... mehr lesen
Brüssel - Feinstaub in der Luft verursacht nach dem Jahresbericht der ... mehr lesen
Luftverschmutzung weltweit das grösste auf Umweltfaktoren basierende Gesundheitsrisiko und verursacht Schlaganfälle, Herzerkrankungen und chronische Lungenkrankheiten.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Die Schweiz hat in den letzten Jahren keine neuen Schutzgebiete ausgewiesen.
Zürich - 6,5 Prozent der Landesfläche ... mehr lesen
Lima - Die UNO-Klimakonferenz in ... mehr lesen 1
UNO-Klimakonferenz: Das übergreifende Ziel ist es, die Erderwärmung auf höchstens zwei Grad zu begrenzen.
Kein einziges Land tue genügend für den Klimaschutz, so der WWF.
Zürich - Die Schweiz ist beim Klimaschutz nicht mehr in den Top Ten: Wie das Klima-Länderrating 2015 zeigt, ist die Schweiz von Platz 8 auf Platz 11 zurückgefallen. An der Spitze bleiben ... mehr lesen
In der Vergangenheit war es üblich, defekte Geräte zu reparieren, anstatt sie zu ersetzen.
In der Vergangenheit war es üblich, defekte Geräte ...
Publinews In einer Welt, in der die Wegwerfkultur immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist es an der Zeit, ein Umdenken zu fordern. Reparieren statt wegwerfen - diese einfache Idee birgt nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch einen tieferen Wert für unsere Gesellschaft. Indem wir defekte Gegenstände wiederherstellen und wertschätzen, können wir nicht nur Ressourcen sparen, sondern auch ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und handwerkliches Können fördern. mehr lesen  
Import Migration und Artenschutz im Fokus  Das Schweizerische Zollmuseum hat seine Pforten wieder für Besucher geöffnet. In dieser Saison können Gäste zwei ... mehr lesen  
Das Zollmuseum in Cantine di Gandria am Luganersee.
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
Fotografie Noch bis zum 16. Juni in der Galerie BelleVue Basel  Die Ausstellung im BelleVue/Basel präsentiert eine spannende fotografische Reise von den turbulenten 1970er-Jahren ... mehr lesen  
Forscher haben ein neues Konzept zur effizienteren Gewinnung von Wasserstoffenergie vorgestellt, bei dem Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten wird, ... mehr lesen  
Esteban Toledo, Doktorand an der Königlichen Technischen Hochschule (KTH), arbeitet mit dem Prototyp der entkoppelten Wasserspaltung.
Wir ermöglichen Werbekunden die Präsentation ihrer Inhalte (Unternehmens- oder Produkteinformationen) im Look & Feel von wetter.ch. Meldungen sind je nach Rubrikenzugehörigkeit speziell gekennzeichnet. Für deren Inhalt ist ausschliesslich der jeweilige Auftraggeber verantwortlich.

NEWS BUCHEN
Wenn auch Sie Ihre aktuellen Neuigkeiten zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zielgruppen- gerecht publizieren möchten, wenden Sie sich bitte an unser Verkaufsteam.

WERBUNG BUCHEN Gerne beraten wir Sie kompetent und individuell auch zu weiteren vielfältigen Werbemöglichkeiten in unserem Netzwerk.
Chris Sigrist
Chris Sigrist, sigrist@wetter.ch
Mobile +41 (0)78 690 69 00
Skype chris_vadian_net
 
News
         
Philippe Parreno, Membrane, 2024. (Beton, Metall, Plexiglas, LED, Sensoren, Motoren, Mikrophone, Lautsprecher)
Publinews Vom 19.05.2024 - 11.08.2024  Zum ersten Mal in der mehr als 25-jährigen Geschichte der Fondation Beyeler werden das gesamte Museum und der umliegende Park zum Schauplatz einer ... mehr lesen
Übernachtung im Iglu-Dorf Zermatt: Schlafen wie die Eiskönigin und der Eiskönig.
Publinews Einzigartige Übernachtungserlebnisse  Themenhotels bieten eine einzigartige Möglichkeit für Reisende, eine unvergessliche Erfahrung zu machen, die über die ... mehr lesen
Für einen europäischen Roadtrip gibt es einen Reiseplan, der perfekt zu den Wettervorlieben passt.
Publinews Sich auf einen europäischen Roadtrip zu begeben, bietet ein Kaleidoskop an Erfahrungen, Landschaften und ... mehr lesen
begehrt. umsorgt. gemartert. Körper im Mittelalter: Das Plakat der Ausstellung.
Publinews Noch bis zum 14.07. im Landesmuseum Zürich  Der menschliche Körper war im Mittelalter ein Ort voller Widersprüche: Er wurde verehrt, unterdrückt, gepflegt und bestraft. Die neue ... mehr lesen
Das mögen die Schweizer und Touristen am liebsten, die bei Tripadvisor bewerten.
Publinews Auswertungen des Bewertungsportals TripAdvisor haben ergeben, dass in der Schweiz äthiopische Restaurants am höchsten ... mehr lesen
Florale Interpretation von Heidi Huber, Frauenfeld, zum Werk von Ugo Rondinone (*1964), viertermaineunzehnhundertzweiundneunzig, 1992.
Galerien Florale Interpretationen von Werken aus der Sammlung 5.3. - 10.3.2024  Seit der ersten Ausstellung Blumen für die Kunst im März 2014 sind bereits zehn Jahre vergangen. Zehn Jahre, in denen der Frühling in Aarau ... mehr lesen
Jeff Wall, Milk, 1984, Grossbilddia in Leuchtkasten, 187 x 229 cm.
Publinews Noch bis zum 21.04.2024  Zu Beginn des neuen Jahres präsentiert die Fondation Beyeler Werke des kanadischen Künstlers Jeff Wall (*1946) in einer umfangreichen Einzelausstellung. ... mehr lesen
Viele Europäer zieht es im Winter nach Sudostasien.
Publinews Während es in der Schweiz noch bis zum Mai relativ kühl bleiben kann, beginnt in Südostasien zum Anfang eines jeden Jahres die beste Urlaubszeit. Die ... mehr lesen
Dampfen um die ganze Welt.
Publinews Vaping, das elektronische Rauchen von E-Zigaretten, erfreut sich einer steigenden Beliebtheit. Das Dampfen ist eine interessante Alternativ zur ... mehr lesen
Spello ist eine mittelalterliche Stadt in Umbrien.
Publinews Italien ist bekannt für seine malerischen Städte, reiche Geschichte und atemberaubende Landschaften. Eine dieser bezaubernden Städte ist Spello, die in der ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF