Höchste Lawinengefahr - Bergtäler abgeschnitten

publiziert: Montag, 15. Dez 2008 / 17:47 Uhr / aktualisiert: Montag, 15. Dez 2008 / 19:10 Uhr

Bern - Wegen starken Schneefällen sind mehrere Täler im Wallis und im Tessin von der Umwelt abgeschnitten. Das Obergoms und das Bedretto sind seit Montagmorgen nicht mehr erreichbar. In Teilen des Oberwallis herrscht höchste Lawinengefahr.

Auch die Strasse im Obergoms wurde geschlossen.
Auch die Strasse im Obergoms wurde geschlossen.
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Im Obergoms verkehrten die Züge nur noch von Visp bis Niederwald und von Andermatt UR bis Oberwald, wie die Matterhorn Gotthard Bahn mitteilte. Die «Glacier Express»-Züge fielen zwischen Visp und Chur aus. Im Obergoms war zwischen Nieder- und Oberwald auch die Strasse gesperrt.

Gleiches galt für das Saastal, das Binntal sowie in der Nacht für Zermatt. Am späten Abend sollten die Bahn- und die Strassenverbindung ins Mattertal unterbrochen werden. Gesperrt war laut Walliser Kantonspolizei auch die Simplon-Passstrasse. Bahn und Polizei wollen die Lage am Dienstagmorgen neu beurteilen.

Lawinengefahr auf höchster Stufe

Die Lawinengefahr erreichte am Montagabend am Alpenhauptkamm vom Mattertal bis zum Binntal die höchste von fünf Stufen (sehr gross), wie das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF mitteilte. Grosse Lawinen könnten sich spontan lösen und bis ins Tal vorstossen.

Leicht geringer, aber immer noch gross ist die Lawinengefahr im übrigen Goms sowie in den unteren Vispertälern mit Stufe 4. Spontane Lawinen schloss das SLF auch in diesen Regionen nicht aus. Für Wintersportler sei die Lage abseits von gesicherten Pisten gefährlich, hiess es.

Am Montag schneite es am Alpenhauptkamm vom Mattertal bis ins Bedretto sowie in den Maggiatälern zum Teil intensiv. Im Simplongebiet und im Saastal fielen bis zu 80 Zentrimeter Schnee, in den übrigen Gebieten der Region 30 bis 50 Zentimeter. Laut SLF lösten sich am Montag bereits grosse Lawinen.

Zwangsferien im Obergoms

Im Obergoms wurde die Sperrung am Montagmorgen gelassen aufgenommen. Vorübergehend eingeschlossen zu sein gehört dort im Winter fast zum Alltag. Die Dörfer und ihre Einwohner könnten für ihre Versorgung auf ein eingespieltes System zurückgreifen, sagte Hans Keller, Gemeindepräsident von Münster-Geschinen, der Nachrichtenagentur SDA.

Die Obergommer Schüler erhielten am Montagmorgen Zwangsferien. Weil die Verbindungsstrasse zwischen den Dörfern im Tal nicht mehr passierbar war, wurden die Kinder aus den Schulen heimgeholt oder durften sich gar nicht erst auf den Weg dorthin machen, wie Daniel Jossen, Gemeindepräsident von Reckingen-Gluringen, erzählte.

Auch Bedretto abgeschnitten

Im Tessin waren am Montag die 71 Einwohner des Bedretto-Tals von der Aussenwelt abgeschnitten. Wegen Lawinengefahr wurde die Strasse von Airolo Richtung Nufenenpass am Sonntagabend bis auf weiteres gesperrt, wie die Polizei bekannt gab.

Dass diese Massnahme nicht unbegründet war, zeigte sich am Sonntagabend in Airolo, als eine kleine Lawine die Kantonsstrasse verschüttete. Verletzt wurde dabei niemand. Die Strasse konnte rasch vom Schnee befreit und wieder für den Verkehr frei gegeben werden.

Die Strasse zwischen Lugano und Porlezza (I) ist seit Montagmittag auf italienischem Gebiet von einem Erdrutsch blockiert. Verletzt wurde niemand. Wann die Strasse wieder geöffnet werden kann, steht noch nicht fest, wie Vertreter der italienischen Behörden im Radio der italienischsprachigen Schweiz (RSI) sagten.

Die Strasse entlang des Luganersees wird vorab von italienischen Grenzgängern rege benützt. Diese müssen nun weite Umwege in Kauf nehmen, um an ihren Arbeitsplatz zu gelangen.

(smw/sda)

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